In die Kleinwagenriege von DKW reihte sich in der Wirtschaftswunderzeit als eine letzte Variante der F12 Roadster ein
Als der DKW Junior 1959 auf den Markt kam, war die Begeisterung unter Kleinwagenfans groß. Nach dem Krieg hatten DKW-Freunde lange schon auf so etwas gewartet. Und so sollte der Junior mit Kastenprofilrahmen, Frontantrieb, Dreizylinder-Zweitaktmotor und 750 ccm Hubraum auch ein voller Erfolg werden und sich bestens verkaufen. Das Konzept „Junior“ war voll aufgegangen. 1961 wurde der Junior vom Junior de Luxe mit 800 ccm Hubraum abgelöst, auf den wiederum 1963 der F11 und der F12 folgten. Ein Jahr später konnte für kurze Zeit bis zum Ende der Kleinwagenproduktion und der Übernahme der Auto Union durch VW 1965 auch ein F12 Roadster erstanden werden.
Die beiden neuen Modelle unterscheiden sich in Details optisch und auch technisch von den Junioren
Im Grunde waren F11 und F12 aus dem Junior weiterentwickelte Modelle, wobei der F11 eine einfachere Ausführung mit dem Motor des Junior de Luxe darstellte. Der F12 hingegen besaß einen größeren Dreizylinder-Zweitaktmotor mit stolzen 900 ccm Hubraum und anfangs 40 sowie später sogar 45 PS. Im Vergleich zum Junior besaß er einen längeren Radstand und eine breitere hintere Spur. Das schaffte auch innen mehr Raum. Größer waren auch die Front,- und die Heckscheibe sowie der Kühlergrill. Verbessert wurde zudem nicht nur das Interieur des F12 sondern auch das Kurvenverhalten durch die Verwendung eines Querstabilisators an der Vorderachse. Außerdem gab es nun vorne innenliegende Scheibenbremsen statt Trommelbremsen. Zur guten Straßenlage trug natürlich auch die wie ein Stabilisator wirkende Hinterradaufhängung an quer miteinander verbundenen Kurbeln bei. Schon die Junioren besaßen diese Hinterradaufhängung, die damals völlig neuartig war.
Der chice F12 Roadster hatte 1964 kaum mehr eine Chance
Die Ära des Zweitakters war Mitte der 60er Jahre im Grunde besiegelt. Auch der kleine Roadster, dessen Karosserie mit gefüttertem Stoffverdeck bei dem Stuttgarter Karossier Baur entstand, konnte da nichts mehr herausreißen. Für 7250 DM wurden nur circa 2800 Exemplare an den Kunden gebracht. Dementsprechend selten ist der Roadster auch heute zu finden.
Fotos & Text: Marina Block