Ausgestellt werden auf mehreren Ebenen Kriegsflugzeuge und Flugzeugprojekte der japanischen und der deutschen Luftstreitkräfte der 30er Jahre und der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Zu sehen sind auf einer Ebene die wichtigsten japanischen Militärflugzeuge von Aichi, Nakajima (Vorläufer von Fuji Heavy Industries), Mitsubishi, Kawasaki und Yokosuka. Auf den anderen Ebenen werden neben in den letzten Kriegsjahren entstandenen und auch eingesetzten Modellen hauptsächlich von Messerschmitt, Dornier, Blohm & Voss und Heinkel etliche deutsche Militärflugzeug-Projekte, die nicht zum Einsatz kamen, gezeigt. Auch einige wenige gemeinsame deutsch-japanische Entwicklungen sind ausgestellt. Bereits Anfang der 30er Jahre existierte eine japanisch-deutsche Kooperation, die vor allem von den Militärs beider Staaten gepflegt wurde. Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde die Zusammenarbeit zwischen den beiden totalitären Ländern intensiviert (Achsenmächte), wenn auch eher auf propagandistischer Ebene. Einen offiziellen Ausdruck bekam dieses Verhältnis 1936 mit dem japanisch-deutschen Antikominternpakt (gerichtet gegen die Kommunistische Internationale und das kommunistische Russland), dem später auch Italien, Spanien und einige Balkanstaaten beitraten. Dieser Pakt wurde während des zweiten Weltkriegs beibehalten, obwohl die japanischen und die deutschen Interessen teilweise gegenläufig verliefen. So lag Deutschland auch derzeit schon viel an einem wirtschaftlich guten Verhältnis zu China, einem damaligen Erzfeind Japans. Japan hingegen (je nach der einflussreichen Gruppe, die gerade im Aufwind lag, denn es gab unterschiedliche Positionen) versuchte, trotz massiver Expansionspläne in den asiatischen Raum, noch eine ganze Weile ein einigermaßen friedliches Verhältnis zu Großbritannien und den USA zu wahren. Das passte den Nazis wiederum gar nicht, denn sie wollten Japan gegen die USA positionieren, damit sich die dann anderweitig beanspruchten USA so lange wie möglich aus dem von den Deutschen ausgelösten Krieg in Europa fern hielten. Dafür wollten die Deutschen den Japanern die asiatischen Kolonien der von ihnen eroberten Länder überlassen. Große Auswirkungen hatte die japanisch-deutsche Kooperation dann aber doch nicht, vielmehr diente sie vornehmlich Propagandazwecken. Auch die technische und militärische Zusammenarbeit beschränkte sich auf Informationsaustausch und wenige Projekte, wie der gemeinsamen Entwicklung einiger Militärflugzeuge. Eines dieser Projekte war die japanische Aichi D3A, die auf Heinkel-Entwürfen basierte. Es war das erste japanische Sturzkampfflugzeug (Sturzbomber) in Ganzstahl-Bauweise und auch der erste Eindecker (in Tiefdeckerausführung). Die erste Version von 1936 war mit einem Sternmotor von Nakajima-Hikari bestückt, die Weiterentwicklungen von 1938 und 1941 (D3A1 und D3A2) erhielten Mitsubishi-Sternmotoren. Die Maschine wurde beim Angriff auf Pearl Harbour und danach während des ganzen Krieges eingesetzt, zuletzt als das Flugzeug bereits veraltet war, wurden mit ihm Kamikaze-Einsätze geflogen. Ebenfalls auf Heinkel-Basis entstand der Sturzbomber Yokosuka D4Y, der aus zwei Heinkel He 116 Sturzkampfbombern entwickelt wurde. Da die Tragflächen beim Sturzflug zu vibrieren begannen, erhielt die schnelle D4Y neue Aufgabengebiete als Aufklärer und Jäger. Auch die Aichi M6A1 Seiran, ein Sturzkampfflugzeug mit abwerfbaren Schwimmern, das über eine stromlinienförmige Rumpfform und abklappbare Tragflächen sowie klappbarem Höhenleitwerk und Seitenleitwerk für die Unterbringung in U-Booten verfügte, besaß mit einem Daimler-Benz-Triebwerk (DB 601) eine deutsche Komponente. Eines der am meisten gebauten japanische Militärflugzeug war die von Jiro Horikoshi entworfene Mitsubishi A6M, ein Trägerjagdflugzeug mit sehr großer Reichweite und Wendigkeit. Um das zu erreichen, war sie sehr leicht gebaut und besaß um Gewicht einzusparen weder eine Panzerung noch selbstabdichtende Treibstofftanks. Zudem war das Querruder stoffbespannt. Hohe Geschwindigkeiten, wie im Sturzflug üblich, waren nur schwer machbar, deshalb war sie schnell veraltet und wurde ab 1944 nur noch als Schulflugzeug und als Kamikaze-Flieger eingesetzt. Der Vorgänger, die Mitsubishi A5M war übrigens das erste japanische Eindecker-Trägerjagdflugzeug. Besondere Flugzeuge baute auch Nakajima. Ein früher Aufklärer im Dienst der japanischen Marine war das Doppeldecker-Modell E8N mit großem zentralen Schwimmer und kleinen Seitenschwimmern, das von 1935 bis 1940 in 775 Exemplaren gebaut wurde. Mit der Nakajima Ki 84 Hayate von 1943 baute der Hersteller das leistungsfähigste, schnellste, wendigste und steigfreudigste japanische Marineflugzeug und eines der damals besten Torpedoflugzeuge. Wie die anderen Flugzeuge der Ki-Baureihe war auch die Hayate ein freitragender Ganzmetall-Tiefdecker mit einziehbarem Fahrwerk und luftgekühltem Sternmotor. Allerdings führte gegen Ende des Krieges Materialknappheit, schlechter Stahl und eine schlechte Ausführung vor allem der elektrischen Bauteile im Zuge fehlender kompetenter Mechaniker zu vielen Ausfällen. Inspiriert von der Messerschmitt Me 262, deren Entwicklung ein japanischer Abgesandter damals in Deutschland beobachtete, baute Nakajima mit der J9Y und der Ki-201 ebenfalls Flugzeuge mit Strahltriebwerk. Auch das Erste Marineluftfahrttechnische Arsenal in Yokosuka baute unter selbigem Namen Militärflugzeuge für unterschiedliche Einsatzgebiete, vom Sturzkampfbomber, Jäger und Aufklärer bis zum Schulflugzeug reichte die Palette. Mit der E14Y zählte auch ein kleines Schwimmer-Aufklärungsflugzeug zur Yokosuka-Flotte. Das Schwimmflugzeug wurde auf Hochsee-U-Booten mitgeführt. Es soll das einzige japanische Flugzeug gewesen sein, dass bis zu den Küsten der USA gelangte und sogar amerikanisches Gebiet bombardierte.
Die in der Vitrine ausgestellten deutschen Militärflugzeugmodelle betrafen einerseits Projektentwicklungen sowie tatsächlich gebaute und eingesetzte Militärmaschinen. Vertreten sind etliche Versionen des Flugzeugherstellers Messerschmitt, dem Nachfolger der Bayrischen Flugzeugwerke AG. Eines der bekanntesten Messerschmitt-Modelle ist die Me 262, die als Abfangjäger konzipiert war und als eines der ersten Strahlflugzeuge galt. Die Me 262 besaß zwei Strahltriebwerke von Junkers des Typs Jumo 004, die den Vortrieb durch die Rückstoßwirkung des Luft-, und Abgasstrahls erzeugten. Es handelte sich bei der Jumo 004 um das erste serienreife Strahltriebwerk der Welt. In den letzten drei Kriegsjahren wurden circa 1430 Exemplare gebaut. Viele von ihnen sollten auf Hitlers Befehl als Sturzbomber eingesetzt werden, obwohl sie dafür (schlechtes Sichtfeld) nicht konstruiert waren. Die Jagdflugzeuge des Typs erhielten den Zusatz A-1 und die Sturzbomber A-2. Auch eines der damals am meisten gebauten Jagdflugzeuge der Welt entstand mit der von 1936 bis 1945 gebauten Me/BF (Bayrische Flugzeugwerke) 109 bei Messerschmitt. Über 33000 Exemplare stiegen von diesem Tiefdecker-Modell in die Luft. Es handelte sich um ein Ganzmetallflugzeug mit einziehbarem Fahrwerk und geschlossener Kanzel, das zu den Standard-Flugzeugen der deutschen Luftstreitkräfte zählte. Ausgestellt werden auch Miniaturen von Messerschmitt-Projekten, wie das Jagdflugzeug Me 163 Komet mit Raketenantrieb oder die bei Junkers weiterentwickelte Version, die dann Me 263 hieß. Interessant war auch das Projekt P 1111, ein Düsenjäger in Ganzstahlbauweise mit großen ineinander übergehenden Tragflächen.
Auch der traditionsreiche Flugzeughersteller Dornier, der aus dem Zeppelin-Unternehmen in Friedrichshafen hervorgegangen war, ist mit dem schweren Mehrzweckjäger Do 335 in der Ausstellung vertreten. Die Do 335 besaß zwei Motoren samt Propellern, wobei einer vorn und der andere Motor im Heck mit einem Heckpropeller (Druckpropeller mit Fernwelle) platziert war. Diese ungewöhnliche Anordnung hatte einen geringen Luftwiderstand und große Schnelligkeit zur Folge. Diese Dornier war damals das schnellste Flugzeug mit Kolbenmotoren, wurde im Krieg aber nicht mehr eingesetzt. Eingesetzt wurden hingegen die ausgestellten Heinkel-Modelle He 162 (Jäger) und 177 (Bomber) aus den letzten Kriegsjahren. Der Jäger sollte einfach zu produzieren, leicht zu fliegen und schnell sein. Es wurde versucht, so weit wie möglich Metall durch Holz zu ersetzen. So bestanden die Tragflächen und Teile des Rumpfes aus Holz. Verlangt wurde von den Konstrukteuren im Grunde die eierlegente Wollmilchsau. Ähnlich sah es bei der viermotorigen He 177 aus. Der schwere, reichweitenstarke Bomber mit jeweils zwei gekoppelten Daimler-Benz Motoren und gemeinsamer Propellerwelle sollte auch Sturzkampfmanöver fliegen. Diese Anforderung konnte die Konstruktion allerdings nicht erfüllen. Als Nachfolger für die He 162 reichte Heinkel die Projekte P 1078 und P 1079 ein. Dabei handelte es sich um Pfeilflügeldüsenjäger mit abgeknickten Flügelenden und als Antrieb Heinkel-Strahlturbinen. Bis auf den Metallmittelrumpf zur Aufnahme des Düsentriebwerks bestanden alle Bauteile aus Holz. Andere Jagdflugzeugprojekte mit Düsentriebwerk und außergewöhnlichem Flügel-Design kamen mit der BV P 209, 210, 212, 217 und anderen von Blohm & Voss, einer Schiffswerft, die auch Flugzeuge baute. Zu dem 1877 gegründeten Unternehmen, das neben Handelsschiffen auch Kriegsschiffe baute (U-Boote, Torpedoboote, Schlachtschiffe) zählte auch das 1933 gegründete Tochterunternehmen „Hamburger Flugzeugbau GmbH“, das den Flugzeugkonstrukteur Richard Vogt, der zuvor bei Dornier und dann bei Kawasaki in Dornier-Lizenz Flugzeuge konstruiert hatte, anheuerte. Die meisten der Düsenjäger-Projekte fanden, wie auch schon bei der Firma Dornier, die von Friedrichshafen nach Sulz in eine Parkett-Fabrik umzog, im Geheimen statt. Das Reichsluftfahrtministerium (RLM) ließ 1944 mit der Arado AR E 555 auch einen riesigen Bomber konzipieren, der extrem langstreckentauglich sein sollte, um von der Reichweite her die USA erreichen zu können. Bei diesem Bomber in Ganzstahlbauweise handelte es sich um einen Nurflügler in Deltaform ohne Schwanz, mit einem fließenden Übergang zwischen Flügeln und Rumpf, die eine Einheit bildeten und auf ein Seitenleitwerk und ein gesondertes Höhenleitwerk verzichten konnten. Dank ihrer Konstruktion besaßen Nurflügler optimale Auftriebseigenschaften im Schnellflug und geringere ortbare Reflexionen. Ein Prototyp entstand von dieser Arado allerdings nicht. Vielmehr wurde dieses und viele ähnliche Projekte 1944 abgebrochen. Die Arado Flugzeugwerke, die seit 1921 existierten, waren in Rostock-Warnemünde ansässig und produzierten während des Krieges für die Luftwaffe die Jagdflugzeuge Ar 65 und 68, das Trainingsfluzeug Ar 96, sowie den Aufklärer Ar 196 und etliche mehr. Auch einige Teile für andere Militärflugzeughersteller wie Heinkel, Focke-Wulf und Junkers entstanden in Arado-Werken.