Langlebige, sichere und wartungsarme Fahrzeuge kamen aus Schweden. Diesen Ruf hatte sich Autobauer Volvo aus Göteborg durch den Einsatz bewährter, hochwertiger Technik sowie effektiver Qualitätssicherung erworben. So zeichnete sich auch die von 1966 bis 1974 angebotene Modellreihe 140 (zweitürige Limousine 142, viertürige Limousine 144, fünftüriger Kombi 145) durch solide Technik, hohe Sicherheitsmerkmale und eine moderne, geradlinige Formgebung (Boxiness) mit großem Platzangebot aus. Wie schon beim Vorgängermodell Amazon ging wieder ein großer Teil der Produktion in den Export, vor allem nach Europa und in die USA
Die 140er Baureihe von Volvo baute auf der Technik des Amazon (120) auf, dem ersten Volvo mit selbsttragender Karosserie und serienmäßig eingebauten Dreipunkt-Sicherheitsgurten. Auch die Modellreihe 140 besaß einen ohv Reihenvierzylindermotor mit fünffach gelagerter Kurbelwelle (1,8-2l-Motoren mit einer PS-Spannbreite von anfangs 75 bis später 124 PS) und ein solides Fahrwerk mit an Dreiecksquerlenkern und Schraubenfedern einzeln aufgehängten Vorderrädern und einer starren Hinterachse mit Längsschubstreben, Schraubenfedern und einem Seitenstabilisator. Die Gemmer-Lenkung wurde ebenfalls vom Amazon übernommen. Neu hingegen war die Zweikreisbremsanlage mit Scheibenbremsen an allen Rädern.
Auch die zweitürige Limousine 142 war ein robustes, sicheres und nahezu unverwüstliches Auto mit guten Fahrleistungen, straffem Fahrwerk und moderner, kastenförmiger Karosserie, gebaut aus solidem Schwedenstahl
Die kantige Karosserie war sehr geräumig, so dass Passagiere auf allen Sitzplätzen über viel Bein,- und Kopffreiheit verfügten. Das großzügige Platzangebot betraf auch den Kofferraum mit seinem großen Stauvolumen. Volvos Chefdesigner Jan Wilsgaard hatte eine moderne Karosserie entworfen, die dem großen, kastenförmigen Fahrzeug, das anfangs einen Radstand von 2600 und später von 2620 mm sowie eine Gesamtlänge von bis zu 4,78 m aufwies, zu guten cw-Werten verhalf, die besser waren als diejenigen des Mercedes-Benz W123. Außergewöhnlich gut war auch der Sitzkomfort, denn seit 1964 erhielten Volvos unter Mitwirkung von Orthopäden entwickelte Sitze. Dass man bei Volvo schon früh an die Gesundheit und Sicherheit der Insassen dachte, zeigte auch die 1967 eingeführte, geteilte Sicherheits-Lenksäule, die ab 1973 verbaute Seitentürverstärkung durch Stahlrohre, die Verwendung von Kopfstützen, Scheiben aus Verbundglas und Dreipunkt-Sicherheitsgurten, die Existenz von Knautschzonen vorn und hinten, in die Karosserie eingearbeitete Überrollbügel und eine überdurchschnittlich kollisionsstabile Fahrgastzelle.
Auch vom Volvo 142 gab es verschiedene Ausstattungsvarianten
Das Basismodell hieß Luxe, die bessere Ausstattung De Luxe und die gehobene Ausstattung Grand Luxe. Die zweitürige Limousine war gut 40 kg leichter als der Viertürer. 1970 war das letzte Modelljahr mit dem leicht abgerundeten Kühlergrill, der an denjenigen des Amazon erinnerte. Ein Stahlschiebedach war nun als Sonderausstattung zu haben.
Fotos & Text: Marina Block
Technische Daten
Motor: ohv Reihenvierzylinder, fünf Kurbelwellenlager
Hubraum: 1778 ccm oder 1986 ccm
Bohrung x Hub: 84,14 mm x 80 mm; 88,9 mm x 80 mm
Leistung: 75 PS bei 4500 U/min bis 124 PS
Verdichtung: 8,7:1
Höchstgeschwindigkeit: ca. 150 km/h
Vergaser: Fallstromvergaser
Getriebe: Vierganggetriebe mit Overdrive; auf Wunsch Borg-Warner-Automatikgetriebe
Lenkung: Gemmer Schneckenrollenlenkung
Antriebsart: Hinterradantrieb
Vorderradaufhängung: Einzelradaufhängung an Dreieckslenkern, Schraubenfedern
Hinterradaufhängung: Starrachse, Längsschubstreben, Schraubenfedern, Stabilisator
Karosserie: selbsttragende Karosserie, zweitürige Limousine
Bremsen: Scheibenbremsen an allen Rädern, Zweikreisbremsanlage
Radstand: 2620 mm
Gesamtlänge: 4640 mm
Gewicht: 1230 kg
Bauzeit: 1967 - 1974
Stückzahl: 412986 Ex. Volvo 142