Erich Bitter aus Schwelm, der in den 60er Jahren Generalimporteur für Abarth war und Ende der 60er Jahre den Intermeccanica Italia nach Deutschland importierte, baute in den 70er Jahren Sportwagen in Kleinserie auf Basis von Opels Spitzenmodell Diplomat, in den 80er Jahren auf Basis des Opel Senator und später dann Sondermodelle für Opel und andere Hersteller. Grundlage des Bitter CD, der von 1973 bis 1979 in 395 Exemplaren entstand, war die Technik des Großserienmodells Diplomat B mit V-Achtzylindermotor und De Dion-Hinterachse
Bitter nutzte die zuverlässige Großserientechnik mit dem bewährten 5,4 l ohv V-Achtzylindertriebwerk (small block) von General Motors und gestaltete dazu mit Unterstützung des Opel Design-Chefs Charles Jordan und des italienischen Designers Pietro Frua eine elegante Sportwagenkarosserie mit pointiert geformtem Fließheck im Stile des Maserati Ghibli von Giorgio Giugiaro. Die keilförmige Linienführung mit Klappscheinwerfern, schmalem Kühlergrill und einer großen wie flachen Heckscheibe machte enormen Eindruck. Gebaut wurde diese Karosserie bei Baur in Stuttgart. Die italienisch anmutende, chice Karosserie in Kombination mit der zuverlässigen Technik brachte den Erfolg für den Bitter CD.
Das kräftige und robuste V-Achtzylindertriebwerk mit 5,4 l Hubraum und den über Stoßstangen betätigten, in den Zylinderköpfen hängenden Ventilen arbeitete in vielen GM-Produkten und hatte seine Leistungsfähigkeit schon lange unter Beweis gestellt. Auch das gute Fahrwerk des Diplomat B mit aufwändiger De Dion-Hinterachse war die beste Voraussetzung für einen Sportwagen
Der Motor hatte mit einer Leistung von 230 PS Kraft satt und das Fahrwerk mit De Dion Hinterachse, die im Prinzip eine optimierte Starrachse war und dank geringerer ungefederter Massen (Differential getrennt von Achse am Wagenkörper angebracht) für sehr gute Fahreigenschaften sorgte, war der hohen Leistungsfähigkeit des Motors perfekt angemessen. Diese Hinterachskonstruktion verband die Vorzüge einer Starrachse mit den Vorzügen einer guten Einzelradaufhängung. Einerseits gab es keine Spurveränderungen und andererseits profitierte man von geringen ungefederten Massen. Um dem hohen Potential (Höchstgeschwindigkeit 220 km/h) auch sicherheitstechnisch gerecht zu werden, besaß der Bitter CD (Coupé Diplomat) Scheibenbremsen an allen Rädern und eine Zweikreisbremsanlage. Wie der Diplomat besaß auch der CD ein dreistufiges Hydramatic-Automatikgetriebe und eine Servolenkung von ZF.
Die Kombination von exzellenter Technik mit perfektem Design brachte den Erfolg für diesen damals extrem teuren Sportwagen
Mit einem Preis von 60000 DM, war der Bitter CD damals einer der teuersten deutschen Sportwagen und weit teurer als ein Porsche 911 Carrera. Die Zeitschrift „auto motor und sport“ nannte ihn gar ein „Nationales Prunkstück“ und meinte, er sähe genau so aus, wie man sich einen Traumwagen vorzustellen habe. 1979 endete die Produktion des Bitter CD und zwar nicht, weil er sich schlecht verkaufte, sondern weil Opel den Diplomat, der das letzte deutsche Automodell mit Chassis war, 1977 eingestellt hatte und nun die Basis für den Bitter CD wegbrach.
Fotos & Text: Marina Block
Technische Daten
Motor: ohv V-8 small block
Hubraum: 5354 ccm
Bohrung x Hub: 101,6 mm x 82,6 mm
Leistung: 230 PS bei 5800 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 220 km/h
Getriebe: Hydramatic-Automatikgetriebe
Vorderradaufhängung: Querlenker, Schraubenfedern, Stabilisator
Hinterradaufhängung: De Dion Hinterachse, Schraubenfedern, Stabilisator
Karosserie: selbsttragende Ganzstahlkarosserie
Lenkung: Kugelumlauflenkung mit Servounterstützung
Bremsen: vorn und hinten belüftete Scheibenbremsen, Zweikreissystem, Bremskraftverstärker
Radstand: 2680 mm
L x B x H: 4855 x 1845 x 1285 mm
Gewicht: 1750 kg
Bauzeit: 1973-1979
Preis: ca. 60000 DM
Stückzahlen: 395 Ex.