Die viertürige VW-Limousine Santana, ein nach den Santa-Ana-Winden in Kalifornien benanntes Fahrzeug der oberen Mittelklasse sollte eigentlich in den frühen 80er Jahren auch in Deutschland die Stellung des VW Flaggschiffs einnehmen, doch hierzulande konnte der als überteuert empfundene „Passat mit Stufenheck“ den hohen Erwartungen nicht gerecht werden. Weit erfolgreicher wurde der Santana hingegen außerhalb Deutschlands, wo er zum Bestseller wurde. Vor allem auch in Brasilien (gebaut bis 2006) und in China (gebaut bis 2014) verkaufte er sich blendend und avancierte sogar zu einem beliebten Regierungs-Fahrzeug
Die hochwertig ausgestattete Limousine hatte in Deutschland mit zwei Problemen zu kämpfen, die die Besonderheit des Modells beeinträchtigten. Zum einen sah sie bis auf die Heckpartie (Stufenheck) dem neuen VW Passat (Fließheck) zu ähnlich und zum anderen gab es in derselben Klasse, in der der Santana spielte, konzerneigene Konkurrenz durch Audi-Modelle.
Technisch basierten der Santana und der Passat der zweiten Generation auf derselben Plattform. Lediglich die Heckpartie bildete die Ausnahme
Sie besaßen Frontantrieb und eine selbsttragende Karosserie. Die vordere Einzelradaufhängung erfolgte an McPherson-Federbeinen und unteren Dreiecksquerlenkern. Hinten gab es eine Verbundlenkerachse. Ausgestattet waren sie vorn mit Scheiben, und hinten mit Trommelbremsen. Unterschiede zum Passat zeigten sich neben der Heckpartie und der weit hochwertigeren Innenausstattung (Veloursitze, Außenspiegel mit Innenverstellung, große Seitentaschen, Leseleuchten, Servolenkung, Colorverglasung, etc.) unter anderem in der anderen Form von Blinkern, Scheinwerfern und Stoßstangen.
Den hierzulande von 1981 bis 1984 gebauten Santana gab es in verschiedenen Ausführungen und mit unterschiedlicher Motorisierung
Angeboten wurde die Limousine in den Ausführungen CL und GL (ab 1982 in LX und GX umbenannt) und 1984 außerdem in der Basisversion CX. Die Motorenauswahl war vielfältig und reichte vom 1,3 l bis 1,8 l Reihenvierzylinder in verschiedenen Leistungsstufen bis zum 1,9 l Fünfzylinder und 2 l Fünfzylinder-Einspritzmotor. 1,6l Dieselmotoren gab es mit 54 und 70 PS. Auch führte VW bereits Anfang der 80er Jahre unter der Bezeichnung Formel E spritsparende Versionen ein. Sogar eine Start/Stop-Anlage mittels Knopfdruck wurde angeboten.
Ab 1985 verschwand der Modellname Santana in Deutschland. Auf anderen Märkten, wo das Modell große Erfolge verbuchte, blieb er hingegen noch lange erhalten
Weiter gebaut wurde der Santana aber auch in Deutschland, hieß hier dann allerdings erst einmal Passat Stufenheck und ging ab 1988 schließlich vollständig im Passat auf, den es dann nur mit Stufenheck oder als Variant gab.
Fotos & Text: Marina Block
Technische Daten
Motor: Reihenvierzylindermotor
Hubraum: 1595 ccm
Leistung: 75 PS bei 5600 U/min
Beschleunigung: 0 auf 100 km/h in 13 sec.
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Antriebsart: Frontantrieb
Getriebe: Vierganggetriebe
Karosserie: selbsttragende Ganzstahlkarosserie
Vorderradaufhängung: unabhängig, McPherson-Federbeine, untere Dreiecksquerlenker
Hinterradaufhängung: unabhängig, Verbundlenkerachse
Bremsen: hydraulische Zweikreisbremsen, vorn Scheiben, hinten Trommeln
Radstand: 2550 mm
L x B x H: 4545 mm x 1695 mm x 1400 mm
Gewicht: 985 kg
Verbrauch: 8,1l/100 km
Bauzeit: 1981-1984 Modell Santana in Deutschland
Stückzahl: ca. 200000 in Deutschland gebaute Ex. , weltweit ca. 4 Millionen