Der 1962 herausgebrachte zweisitzige MGB Roadster war mit seiner selbsttragenden Karosserie und seinem geringen Gewicht eine moderne Konstruktion und zudem eines der ersten Fahrzeuge mit definierter Knautschzone. Das 1965 erstmals vorgestellte Coupé MGB GT, das auch der „Aston Martin des kleinen Mannes“ genannt und dem Roadster zur Seite gestellt wurde, galt daneben auch als eine stilistische Meisterleistung. Auch im Sport machte der schnelle MGB eine gute Figur
Der Nachfolger des MGA war der erste Sportwagen der BMC Group, der über eine selbsttragende Karosserie verfügte. Die 1923 als Morris Garages in Oxford von Cecil Kimber gegründete Sportwagenmarke MG zählte seit 1952 zu BMC (British Motor Company), in die mittlerweile viele ehemalige Konkurrenten des britischen Automarkts, wie die Nuffield Gruppe mit den Marken Morris, MG, Wolseley und Riley sowie Austin und Austin-Healey integriert wurden. Später kamen auch noch Triumph, Wolseley, Jaguar und Rover hinzu.
Der MGB-Roadster und das MGB GT Coupé besaßen beide einen 1,8l-Vierzylindermotor und wurden bis 1980 gebaut, waren also echte Evergreens. Sie zählten damals zu den meistverkauften und beliebtesten Sportwagen weltweit. Vom MGB Roadster wurden fast 400000 Exemplare gebaut. Als 1967 der nachdrückliche Wunsch der Kunden nach größeren Motoren erhört wurde, bereicherten mit dem MGC für drei Jahre eine Sechszylinderversion und 1973 dann für vier Jahre das Coupé MGB GT mit V-Achtzylindertriebwerk (Rover-Ingenieure hatten das Triebwerk aus einem Buick Special-Motor entwickelt) das Sortiment
Ausgestattet war der leichte MGB Roadster, der lediglich 934 kg auf die Waage brachte, mit einem 1,8 l Reihenvierzylindermotor, der 95 PS bei 5500 U/min leistete, den Roadster auf eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h brachte und in 12 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigte. Gebaut wurde der MGB Roadster in drei Serien. Der Mark 2 wartete ab 1967 mit einem vollsynchronisierten Vierganggetriebe und geänderten Untersetzungen, einer verbesserten Hinterachse, einem optionalen Automatikgetriebe von Borg Warner, einer neuen Lichtmaschine und einem gut abgepolsterten Armaturenbrett auf. Eine weitere Zäsur kam mit dem Mark 3 von 1972, der bis 1980 im Programm stand. Bei ihm wurde unter anderem das Interieur wesentlich verändert. Er bekam ein neues und übersichtlicheres Armaturenbrett, bei dem die Instrumente in direkter Blickrichtung des Fahrers angeordnet waren. Außerdem gab eine eine effizientere Heizung, neue Sitze, Räder in Speichenoptik und mit Gummiblöcken besetzte Chromstoßfängerhörner, wie sie die abgebildete, englische Ausführung des Mark 3 von 1973 besaß. Auch das Kühlergitter hatte man etwas zurückversetzt. Die Gesamtlänge des Roadsters war um einige Zentimeter angewachsen. Ab 1974 bekamen die Fahrzeuge einen Bremskraftverstärker.
Etliche MGB Roadster gingen als Linkslenkerversion in die USA. Bereits der Vorgänger MGA hatte viele Liebhaber in den Vereinigten Staaten gefunden
Wegen der Sicherheitsvorschriften in den USA bekam die Exportversion andere Stoßstangen. Die für den amerikanischen Markt bestimmte Ausführung des Mark 3 wurde, weil die Scheinwerfer für amerikanische Verhältnisse zu hoch saßen, zudem um 2,5 cm erhöht, was sich negativ auf die ursprünglich sehr guten Fahreigenschaften des Roadsters auswirkte.
Technische Daten
Motor: ohv Reihenvierzylindermotor
Hubraum: 1798 ccm
B x H: 80,26 mm x 88,9 mm
Verdichtung: 8,8:1
Leistung: 95 PS bei 5500 U/min
Höchstgeschwindigkeit: ca. 180 km/h
Vergaser: 2 SU-Vergaser
Getriebe: Vierganggetriebe mit Normanville Overdrive
Antriebsart: Hinterradantrieb
Karosserie: selbsttragende Ganzstahlkarosserie
Vorderradaufhängung: Einzelradaufhängung an Dreiecksquerlenkern, Schraubenfedern, Querstabilisator
Hinterradaufhängung: Starrachse, Längsblattfedern
Bremsanlage: Scheibenbremsen vorn, Trommelbremsen hinten
Radstand: 2311 mm
L x B x H: 4019 mm x 1516 mm x 1250 mm
Gewicht: 934 kg
Preis: 1973-1015 Pfund-Roadster
Bauzeit: 1962-1980
Stückzahl: 399070 Ex.