Ausgestellt sind hier auf sieben Ebenen Jagdflugzeuge, die für den Einsatz im ersten Weltkrieg gebaut wurden. Etliche Hersteller wie etwa Spad, Pfalz, Hansa Brandenburg, Nieuport, Blackburn oder Morane-Saulnier sind heute kaum mehr allgemein bekannt, Fokker, Junkers oder Siemens Schuckert hingegen schon
Flugzeuge und Schiffe spielten im ersten Weltkrieg eine maßgebliche Rolle und waren für den Ausgang der kriegerischen Handlungen entscheidend. Vom Flugzeugeinsatz versprach man sich strategische Vorteile.
Im Prinzip wurden im ersten Weltkrieg alle neuen Technologien und wissenschaftlichen Erkenntnisse für den Kampf genutzt. Es war der erste „industrialisierte“ Krieg der Menschheit, denn industrielle Fertigungstechniken sorgten für stetigen Nachschub. Flugzeuge, Panzer, Maschinengewehre, Bomben, Granaten, Schlachtschiffe und U-Boote wurden mit dem Zweck zu töten gebaut. Besonders perfide war in diesem Zusammenhang der erste Einsatz von Massenvernichtungswaffen in Form von giftigem Chlorgas, dem bald Senfgas und Phosgen folgten. Wissenschaftler hatten ihre Erkenntnisse in den Dienst der Tötungsmaschinerie gestellt. In diesem Moment hatte die Wissenschaft eindeutig ihre Unschuld verloren. Ihr ursprüngliches Selbstverständnis, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern, wurde nun von ihr ins Gegenteil verkehrt.
Viele Jagdflugzeuge des ersten Weltkriegs waren Doppeldecker (manche auch Dreidecker). Es gab aber auch schon mit einigen Modellen von Morane-Saulnier, von Fokker und von Junkers Eindeckerflugzeuge unter ihnen. Sie besaßen alle eine moderate Größe und waren auf Schnelligkeit und Wendigkeit ausgerichtet
Flugzeuge waren im Prinzip noch eine ganz junge Errungenschaft und schon wurden sie für kriegerische Einsätze verwendet und in Luftschlachten geflogen. Einige ihrer Piloten, deren Waghalsigkeit und deren fliegerisches Können bewundert wurde und die den Status von Rittern der Lüfte erlangten, avancierten in ihren Ländern zu Helden, wie Roland Garros, Baron Manfred Albert Freiherr von Richthofen oder Mick Mannock. Manfred von Richthofen war unter dem Spitznamen „der Rote Baron“ bekannt, denn er flog eine knallrote Dreidecker-Fokker.
Während des Krieges wurde die Weiterentwicklung der Flugzeuge in den Ländern fast aller Hauptakteure immens vorangetrieben und auch die Produktionszahl gesteigert
Deutschland etwa verfügte zu Beginn des ersten Weltkriegs über etwas über 300 Flugzeuge meist leichter Bauart. Größtenteils handelte es sich um Doppeldecker mit stoffbespannten Tragflächen. Nur kurze Zeit später waren die Flugzeuge schon massiver gebaut, schwerer bewaffnet und spezialisierter. Nach dem Krieg gab es bereits, ohne die zerstörten Exemplare mit zu zählen, gut 5000 Flugzeuge in Deutschland. Auch in den anderen Ländern war die Situation ähnlich.
Fotos & Text: Marina Block