VW - Scirocco GT (1987)

Volkswagen vollzog in den 70er Jahren einen grundlegenden Wechsel vom luftgekühlten Hecktriebler zum wassergekühlten Fronttriebler. Der Golf, der ursprünglich Scirocco heißen sollte, ersetzte den Käfer und zum Nachfolger des VW Karmann Ghia wurde das vom italienischen Automobildesigner Giorgetto Giugiaro entwickelte, keilförmige VW-Sportcoupé Scirocco gekürt, das bei Karmann in Osnabrück gebaut wurde und auch anfangs vollständig in Karmanns Verantwortung lag

Bereits 1973 hatte der vom Audi 80 abgeleitete Passat (auch hier wurde ein klangvoller Wüstenwind zum Namensgeber) ein deutliches Signal gesetzt, auch wenn die Position des ersten frontgetriebenen VWs eigentlich die NSU-Entwicklung K70 beanspruchen müsste, die allerdings nur in verhältnismäßig geringen Stückzahlen entstand.

Technisch basierte der Scirocco auf der Golf I-Plattform

Der Scirocco besaß einen Frontantrieb und eine selbsttragende Karosserie mit Heckklappe. Die vordere Einzelradaufhängung erfolgte an McPherson-Federbeinen und unteren Dreiecksquerlenkern samt zusätzlichem Querstabilisator. Hinten gab es eine Verbundlenkerachse mit gezogenen Längsschwingen, Federbeinen und Querstabilisator. Ausgestattet war er vorn mit Scheiben, und hinten mit Trommelbremsen. Der Vierzylinderreihenmotor mit zahnriemengetriebener, oben liegender Nockenwelle war vorne quer eingebaut. Es gab ihn mit verschiedenen Hubräumen und Leistungsklassen bis zum Scirocco GTI mit 1588 ccm Hubraum und 110 PS.

Als Nachfolger des Scirocco I wurde ab Frühjahr 1981 der Scirocco II angeboten, der eine von der VW-Designabteilung überarbeitete Karosserie sowie mehr Raum für Passagiere und Gepäck erhielt. Intern hieß er Typ 53B und wurde wie sein Vorgänger und das Jahre später hinzukommende Sportcoupé Corrado bei Karmann gebaut

Man hatte beim Scirocco II die eckigen Konturen seines Vorgängers abgemildert, seinen cw-Wert durch eine flachere Frontpartie und einen hoch angesetzten Heckabschluss samt Spoiler verbessert und auch das Innenraumdesign verändert. Auch den Scirocco II gab es mit unterschiedlich starker Motorisierung bis zu einer Leistung von 139 PS der 16 Ventil-Triebwerksversion. Eine der insgesamt 13 Modellvarianten war der Ende der 80er Jahre bis 1992 angebotene GT II, der die letzte Version des Scirocco II darstellte und sich durch eine gute Serienausstattung mit Stahlschiebedach, Servolenkung, höhenverstellbaren Sportsitzen, straffem Fahrwerk und Colorverglasung auszeichnete.

Der abgebildete Scirocco GT zählt zu den wenigen, von ihren Besitzern nicht veränderten Exemplaren

Das Sportcoupé befindet sich weitestgehend in einem originalen Zustand und ist nicht mit breiteren Reifen, einem anderen Frontgrill-Styling oder den damals so beliebten, weißen Blinkern und Kamei-Scheinwerferblenden bestückt.


Technische Daten

Motor: ohc Reihenvierzylindermotor, 16 V

Hubraum: 1781 ccm

B x H: 81 mm x 86,4 mm

Leistung: 129 PS bei 6100 U/min

Beschleunigung: 0 auf 100 km/h in 9 sec.

Gemischaufbereitung: Einspritzung

Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h

Antriebsart: Frontantrieb

Getriebe: Fünfganggetriebe

Karosserie: selbsttragende Ganzstahlkarosserie

Vorderradaufhängung: unabhängig, McPherson-Federbeine, untere Dreiecksquerlenker

Hinterradaufhängung: unabhängig, Verbundlenkerachse

Bremsen: hydraulische Zweikreisbremsen, vorn Scheiben, hinten Trommeln

Radstand: 2400 mm

L x B x H: 4050 mm x 1625 mm x 1310 mm

Gewicht: 950 kg

Verbrauch: 9l/100 km

Bauzeit: Scirocco II von 1981-1992

Stückzahl: ca. 291500 Ex.-Scirocco II gesamt



Bilder

Informationen:

MarkeVW
ModelScirocco GT
Baujahr1987

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