British Leyland Motor Corporation - Geschichte (1968)

Leyland Motors war ein sehr altes Unternehmen mit Wurzeln in der Dampftechnologie

Ursprünglich baute das 1896 als Lancashire Steam Motor Company im Städtchen Leyland gegründete und 1907 in Leyland Motors umbenannte Unternehmen dampfgetriebene Rasenmäher. Bald gesellte sich ein erstes Dampfautomobilmodell in Form eines Lieferwagens hinzu. Mit der Übernahme von Coulthard, einem frühen Dampf-LKW-Bauer wurde der Nutzfahrzeugsektor erweitert. Die Leyland Fahrzeuge der 20er Jahre waren keine Dampfwagen mehr, sondern mit Benzinmotoren ausgerüstet und umfassten neben Nutzfahrzeugen auch PKW-Modelle der Luxusklasse wie auch mit dem Leyland Trojan Kleinwagen. Nach dem zweiten Weltkrieg kamen mit der Übernahme von Albion, Scammell und Triumph-Standard neben PKW-Modellen noch weitere Argrargeräte und Militärfahrzeuge hinzu. Der Produktionsschwerpunkt lag bei Leyland aber auf Nutzfahrzeugen. 1966 wurde die Marke Rover übernommen.

Das 1968 gegründete Unternehmen British Leyland (BLMC) war ein Zusammenschluss der Automobilkonzerne British Motor Holding (BMH) und der Leyland Motor Corporation (LMC). In diesen beiden Gesellschaften waren bereits zuvor die meisten britischen Automobilmarken gebündelt

Austin, Daimler, Guy, Land-Rover, Leyland, MG, Jaguar, Mini, Morris, Rover und Triumph waren nun unter einem Dach vereint.

Im Grunde war die Vereinigung ein von der britischen Labour-Regierung forcierter Rettungsversuch

BMH, entstanden aus einer gerade vollzogenen Vereinigung von BMC mit Pressed Steel und Jaguar, ging es in den 60er Jahren schlecht. Da zur British Motor Corporation viele Automobilhersteller zählten und damit sehr viele Arbeitsplätze auf dem Spiel standen, mischte sich der Staat ein und drängte auf eine Vereinigung mit dem geschäftlich erfolgreicheren und von den Gewerkschaften nicht so sehr bestreikten Unternehmen Leyland Motors (LMC), das hauptsächlich Nutzfahrzeuge herstellte, zu dem aber seit 1961 auch Standard-Triumph und seit 1966 Rover gehörten. Das nach dem Zusammenschluss entstandene, riesige Unternehmen British Leyland Motors Corporation war schwer zu führen, da es enorm viele Automarken mit vielfach konkurrierenden Produkten zu koordinieren hatte. Obwohl mit Jaguar, Rover, Leyland Trucks, Mini und Land-Rover gut gehende Marken dazugehörten, ging es nicht gut und führte 1975 zur Insolvenz. Damit waren noch mehr Arbeitsplätze in akuter Gefahr als schon zuvor, so dass die britische Regierung das Riesenunternehmen verstaatlichte. Das nun einfach British Leyland genannte Unternehmen wurde restrukturiert und in Divisionen aufgeteilt, wovon eine die vor allem für die Nutzfahrzeugherstellung zuständige Land Rover Leyland Group war. 1982 wurde British Leyland in Austin Rover Group umbenannt, allerdings ohne Daimler und Jaguar, und 1986 hieß der Konzern schlicht Rover Group. In den 80er Jahren gab es eine Zusammenarbeit mit Honda und es entstanden auf Hondamodellen basierende Rover, die sich recht gut verkauften. Das half aber letztendlich dem Riesenunternehmen wenig. Die Probleme blieben trotz des Einsatzes von 2,6 Milliarden Pfund Steuergeldern nach wie vor ungelöst und so begann Ende der 80er Jahre nach der Privatisierung der Rover Group der Ausverkauf. Die Bussparte von Leyland wurde 1988 an Volvo verkauft. Die LKW-Sparte ging zusammen mit dem niederländischen Unternehmen Daf in Leyland-Daf auf. 1994 wurde die Rover Group von BMW übernommen und im Jahr 2000 wieder verkauft, wobei Land-Rover an Ford ging und Mini bei BMW blieb. Das sich nun MG Rover Group nennende Unternehmen stellte 2005 die Automobilproduktion ein und wurde von der Shanghai Automotive Industry Corporation gekauft. 2008 erwarb der indische Tata-Konzern durch den Kauf der Marken Jaguar und Land-Rover von Ford auch die Markenrechte von Rover, der Daimler Motor Company und der Lanchester Motor Company.




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Informationen:

MarkeBritish Leyland Motor Corporation
ModelGeschichte
Baujahr1968

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