Flugzeugmodell Ruschmeyer - R90 230 RG (1990)

Flugzeugmodelle aus fast allen Etappen der zivilen und militärischen Luftfahrtgeschichte sind im Automuseum Melle als Dauerausstellung zu sehen

Über 1000 Modelle und Dioramen hat ein begeisterter Sammler und passionierter Flieger aus Osnabrück zusammengetragen und dem Museum zur Verfügung gestellt. Gebaut wurden die Modelle allesamt im selben Maßstab von 1:72. Das ermöglicht dem Betrachter die Größenverhältnisse der unterschiedlichsten Flugzeugtypen gut miteinander vergleichen zu können. Die Reise durch die Luftfahrtgeschichte führt von den Anfängen der Fliegerei über die wichtigsten Entwicklungen der damals aktiven Flugzeugbaunationen bis hin zur frühen Neuzeit etwa mit dem Modell der Concorde. Klassiker der zivilen Luftfahrt, wie die DHC-6 „Twin Otter“ von De Havilland, Passagierflugzeuge von Hawker Siddeley, Rennflieger von Macci, Loening oder Deperdussin, Wasserflugzeuge wie die Libelle II von Dornier aber auch Schulflugzeuge wie der „Jungmann“ von Bücker, finden sich hier genauso wie Militärflugzeuge jeglicher Couleur.

Mit einer Miniatur der Ruschmeyer R90, einem einmotorigen, viersitzigen Leichtflugzeug, bereichert ein in Melle von Horst Ruschmeyer (Geschäftsführer der in Melle ansässigen Luftfahrtfirma ATC) und Reinhard Molck entwickeltes Flugzeug die Ausstellung

Dieses Flugzeugmodell steht ein wenig außerhalb der präsentierten Sammlung, weil es nicht im Maßstab 1:72 gefertigt wurde. Als ein Beispiel Meller Industrie-, und Technikgeschichte ist das im Modell dargestellte Flugzeug allerdings ein wichtiges Museumsexponat.

Bei der Ruschmeyer R90 230 RG (90 für das Entstehungsjahr, 230 für die Leistung in PS und RG für das Einziehfahrwerk-retractable gear) wurde zum ersten Mal im Flugzeugbau ein Faserverbundwerkstoff aus Vinylesterharz und Glas/Kohlestofffasern eingesetzt, statt des normalerweise verwendeten Exposidharzes

Der Faserverbundwerkstoff der Ruschmeyer wurde in Zusammenarbeit mit BASF entwickelt und zum ersten Mal für den Flugzeugbau zugelassen. Von der weiteren technischen Konstruktion her baute die R90 auf der Ruschmeyer MF 85 P-RG von 1985 auf, die mit einem Sechszylinder-Porsche-Flugmotor ausgestattet war. Da Porsche 1990 aus der Flugmotorenproduktion ausstieg, ersetzte Horst Ruschmeyer den Porschemotor bei der R90 durch einen Sechszylinder-Boxermotor des amerikanischen Herstellers Lycoming. Ausgestattet war das Leichtflugzeug vom Typ eines Tiefdeckers (an der Unterseite des Rumpfes angesetzte Tragflächen) mit einem einziehbaren Dreibeinfahrwerk. Gebaut wurden von der R90 230 RG bis 1995 29 Exemplare.

Fotos & Text: Marina Block

Bilder

Informationen:

MarkeFlugzeugmodell Ruschmeyer
ModelR90 230 RG
Baujahr1990

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