Mit dem Zeitalter der Industrialisierung, des technischen Fortschritts mit seinen unzähligen zukunftsweisenden Erfindungen und des damit verbundenen Booms an neu gegründeten Unternehmen ging auch das aufkommende Phänomen der Werbung einher und die „Goldene Epoche“ des Plakats brach an. Mit dem Plakat kam dank neuer Pressverfahren und neuer Druck,- und Emaillierungsverfahren auch die Verbreitung von Blechwerbeschildern auf, die vom Material her langlebiger und robuster als Plakate waren. Mineralölunternehmen, die über viel Geld verfügten, machten sich für ihre Werbung damals alle gängigen Medien zunutze, sei es auf Papier als auch auf Blech
Die Notwendigkeit für sein Unternehmen und seine Produkte Werbung zu machen, wuchs, je größer die Produktion (also auch immer ein temporärer Überschuss) war und je mehr Konkurrenz auf kam. Plakate, die oft künstlerisch hochwertig gestaltet waren und deren Entwürfe damals vielen Künstlern ihren Lebensunterhalt sicherten, erlebten einen regelrechten Boom. Namhafte Künstler, die auch Werbeplakate gestalteten, waren etwa Geo Ham, René Vincent, die beiden Montauts, Gordon Crosby, John Reynolds oder auch Ludwig Hohlwein, um nur einige wenige zu nennen. Auch die Litfaßsäule mit angeschlagenen Nachrichten und Plakaten fand in dieser Zeit ihren Ursprung. Witterungsunabhängige Werbeschilder aus Blech teilten sich die Aufgabe der Werbung mit dem Plakat und nicht nur mit diesem. Denn mit Werbung bedruckt wurden auch Kannen, Behälter oder sogar Feuerzeuge, Streichholzschachteln und etliche andere Gebrauchsgegenstände.
Mineralöl war als bedeutender fossiler Energieträger ein existenzieller Katalysator der Motorisierung sowie ein Triebmittel der Industrialisierung. Ohne Öl wäre der Prozess weltweiter Mobilität sicherlich weit langsamer verlaufen. Als Energielieferant wurde Erdöl allerdings bereits lange vor der Erfindung des Automobils genutzt
Aus tiefen Schichten an die Oberfläche hochsteigendes Erdöl, das sich unter Sauerstoff zu einer teerartigen Substanz verwandelte, soll schon vor 12000 Jahren im Nahen Osten bekannt gewesen sein. Erdöl für die Beleuchtung nutzte man bereits im alten Babylonien etwa 1000 v. Chr. (lag im heutigen Irak). Unter der Bezeichnung Steinöl, Bergöl oder Petroleum tauchte es in Europa spätestens seit dem 15. Jahrhundert, als die ersten größeren Bergwerke entstanden, verstärkt auf. Bekannt war es, wenn auch nur einem kleinen Kreis, bereits seit dem frühen Mittelalter. Petroleum erhielt erst im 19. Jahrhundert seine Bedeutung als ein Destillationsprodukt des Erdöls und als erstes Hauptprodukt der aufkommenden Erdölindustrie vor der Verbreitung des Automobils.
Während der Industrialisierung wuchs der Bedarf an Erdöl immens an (pflanzliche und tierische Fette konnten viele Aufgaben nur unzureichend übernehmen), so dass die Suche nach und die Erschließung von großen Erdölvorkommen schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts florierte. Seitdem wurde Erdöl auch in Deutschland (hauptsächlich in Niedersachsen und Schleswig-Holstein) gewonnen und soll anfangs 80 % des nationalen Bedarfs gedeckt haben. Allerdings waren die Fördermengen mit denen anderer Länder, wie damals etwa Rumänien und Galizien oder gar später des Nahen Ostens (ab 1938 in Saudi-Arabien) oder Amerikas nicht zu vergleichen. Im 19. Jahrhundert entstanden auch die großen Mineralölkonzerne oder ihre Vorläufer, denn etliche Konzerne bildeten sich aus Fusionen und Übernahmen älterer Unternehmen
Das erste Mineralölunternehmen der Welt war die 1854 von einigen ehemaligen Anwälten gegründete Pennsylvania Rock Oil Company of New York. Das größte Erdölunternehmen der Welt war im 19. Jahrhunderts die 1870 gegründete amerikanische Standard Oil Company von John D. Rockefeller, die 1911 auf Grund eines neuen Kartellgesetzes in viele kleinere Unternehmen aufgeteilt wurde, darunter Standard Oil of New Jersey (auch Jersey Standard oder ESSO genannt), woraus später Exxon wurde, und Standard Oil of New York (SOCONY), woraus später Mobil wurde. Beide fusionierten dann zu ExxonMobil. 1931 fusionierte Socony mit der 1866 gegründeten Vacuum Oil, die ab 1899 die Deutsche Vacuum Ölgesellschaft als Tochterunternehmen in Hamburg führte, zu Mobil Oil. Aus Standard Oil California wurde Chevron. Ein deutsches Mineralölunternehmen war DEA, das 1899 als Tiefbohr-Aktiengesellschaft gegründet wurde, ab 1911 einige Zeit Deutsche Erdöl AG hieß, dann wieder DEA und 1970 zu 90% von Texaco übernommen wurde. Weitere deutsche Erdölgesellschaften waren Peußag, Brabag, die Deutsche Gasolin, hinter der die IG Farben standen, und Wintershall. Letztere wurde 1894 als Bohrgesellschaft zur Förderung von Kalisalz gegründete, entdeckte 1930 bei Bohrarbeiten Öl und vergrößerte ihr Einsatzgebiet. In den 30ern übernahm Wintershall, dessen größter Aktionär von 1924 bis in die Nachkriegszeit Günther Quandt war, das deutsche Mineralölunternehmen Nitag (Naphta-Industrie und Tankanlagen AG. Ein weiteres deutsches Unternehmen war Aral, das aus der 1898 gegründeten „Westdeut