Die 1863 von den Brüdern Julius und Ernst Klingelnberg in Remscheid gegründete Maschinenbaufirma fertigte anfangs Werkzeug und Maschinenmessgeräte. 1923 entwickelte das Unternehmen die erste Kegelradwälzfräsmaschine, mit einem auf verschiedene Fräswinkel einstellbaren Fräskopf, was damals eine kleine Sensation war
Heute findet sich das Unternehmen an vier Standorten in Europa, besitzt gut 200 Patente und setzt international Maßstäbe in der Entwicklung und Fertigung von Maschinen zur Kegelrad,- und Stirnradbearbeitung, von Präzisionsmesszentren für Verzahnungen und rotationssysmmetrische Bauteile sowie in der Fertigung hochpräziser Antriebskomponenten.
An dem unter anderem in der KfZ-Ausbildung eingesetzten Lehrmodell eines Kegelradschraubgetriebes sollte die Funktionsweise und das Einstellen eines Differentials verdeutlicht werden
Ein Achsausgleichsgetriebe ist notwendig, weil in einer Kurve das Innenrad einen kürzeren Weg zurücklegt als das Außenrad. Das Differential ermöglicht nun, dass die Räder bei gleicher Vortriebskraft unterschiedlich schnell drehen können. Überall dort, wo Kräfte winkelig übertragen werden, finden Kegelradgetriebe ihren Einsatz. Sie bestehen aus einem Kegelrad (Tellerrad) und einem Kegelritzel. Es gibt geradverzahnte, schrägverzahnte und bogenverzahnte Kegelradgetriebe. Schrägverzahnte und bogenverzahnte Getriebe laufen ruhiger.
Zu den bogenverzahnten Kegelrädern zählen Spiral,- und Hypoidkegelräder, wobei das Hypoidkegelrad eine spezielle Form des Spiralkegelrades ist
Vorteile des spiralverzahnten Kegelrads gegenüber des Gerad,- oder Schrägzahnkegelrads ist neben dem besseren Geräuschverhalten, die größere Umlaufgeschwindigkeit und die höher zu übertragende Leistung. Beim Hypoidkegelrad schneiden sich die Achsen von Tellerrad und Kegelritzel nicht, sondern sind versetzt. Diese Achsversetzung hat eine höhere Belastbarkeit des Getriebes zur Folge, weil der Druck auf die Zähne besser verteilt wurde. Allerdings war die Verwendung eines guten Öls (Hypoidöl) bei der Hypoidverzahnung sehr wichtig, da es zu einer höheren Scherbelastung kam.
Fotos & Text: Marina Block