Ford - Taunus 15m G13 (1957)


Der Weltkugel-Taunus, den es ab 1952 als 12m mit 1,2 l sv-Motor und ab 1955 auch als 15m mit 1,5 l ohv-Motor gab, war die erste Neukonstruktion der deutschen Ford-Werke nach dem zweiten Weltkrieg. Das Modell der unteren Mittelklasse wurde in dieser Form mit dem Weltkugel-Emblem vorn an der Motorhaube von 1952 bis 1959 gebaut

Entwickelt wurde dieses Pontonmodell mit selbsttragender Karosserie unter der Mitwirkung von Ford-Designer Larry Boysel, der sich in der Formgebung am Studebaker Champion orientierte. In Köln wurde das Design dann an deutsche Dimensionen angepasst. 1959 erhielt der luxuriös wirkende und mit akzentuierten Chromelementen bestückte Taunus ein Facelifting und verlor dabei die prägnante Weltkugel zugunsten eines moderneren Kühlergrills. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Weltkugel-Taunus als 15m schon nicht mehr gebaut. Eine größere Version, der 17m hatte ihn bereits Mitte 1958 abgelöst

Der Weltkugel-Taunus war Anfang der 50er Jahre optisch und technisch ein modernes Auto

So besaß er eine selbsttragende Karosserie und eine vordere Einzelradaufhängung an doppelten Querlenkern und Schraubenfedern. Seine mit großen Fensterflächen bestückte Pontonkarosserie war elegant geformt und recht geräumig. Chromelemente wurden gezielt und effektvoll eingesetzt. Auch der Innenraum mit dem gut bestückten Armaturenbrett war ansprechend gestaltet und das Platzangebot im Gepäckabteil durchaus großzügig.

Im Gegensatz zum 12m besaß der 15m auch einen modernen Motor. Außerdem war der 15m besser ausgestattet und in einigen Details anders gestaltet

Der 1,2l Reihenvierzylinder des 12m war seitengesteuert und im Prinzip noch ein alter Bekannter aus dem Ford Eifel der Vorkriegszeit. Das 1,5 l Vierzylindertriebwerk des 15m hingegen war eine Neukonstruktion und verfügte über oben hängende Ventile, die über Stoßstangen und Kipphebel von der unten liegenden Nockenwelle betätigt wurden. Die dreifach gelagerte Kurbelwelle war hohl gegossen, was damals in der Großserie etwas Einzigartiges war. Dieses Konstruktionsmerkmal sorgte für ein geringeres Gewicht und einen ruhigeren Motorlauf. Der kurzhubige Motor leistete 55 PS und brachte den 15m auf eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h, was damals ebenfalls etwas besonderes war. Auch in der Gestaltung des Innenraums und des Kühlergesichts unterschied sich der 15m vom 12m. So besaß er bereits ein Armaturenbrett mit modernem Breitbandtacho. Gegen Aufpreis war für ihn ein Vierganggetriebe, ein Blaupunkt-Radio, eine Zweifarbenlackierung und ein Schiebedach zu haben. Sein Kühlergesicht mit der maulartigen Öffnung und den schlitzartigen Blinkern wirkte etwas eleganter und interessanter als das des 12m. Die über die vorderen Radläufe geführten Chromstreifen waren ebenfalls effektvoll.

Auch den nur von 1955 bis 1958 gebauten 15m gab ab es in verschiedenen Karosserievarianten

Neben der Limousine wurde ein Kombi, ein Kastenwagen, ein Pritschenwagen und ein vom Karosseriehaus Deutsch gebautes Cabriolet angeboten.

Fotos & Text: Marina Block

Technische Daten

Motor: ohv Vierzylinderreihenmotor

Hubraum: 1498 ccm

B x H: 82 mm x 70,9 mm

Leistung: 55 PS bei 4250 U/min

Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h

Vergaser: Solex Fallstromvergaser

elektrische Anlage: 6 Volt

Getriebe: Dreiganggetriebe mit Lenkradschaltung, Vierganggetriebe gegen Aufpreis

Antriebsart: Hinterradantrieb

Radaufhängung vorn: Einzelradaufhängung an doppelten Querlenkern, Schraubenfedern

Radaufhängung hinten: starr, an Blattfedern

Bremsen: hydraulische Trommelbremsen

Karosserie: selbsttragende Ganzstahlkarosserie

Radstand: 2489 mm

L x B x H: 4060 x 1580 x 1550 mm

Gewicht: ca. 900 kg

Verbrauch: 8,5 l/100 km

Bauzeit: 1955-1958 15m G13

Stückzahl: ca. 134127 Ex.



Bilder

Informationen:

MarkeFord
ModelTaunus 15m G13
Baujahr1957

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