VW - 1600 TL Automatik (1970)


Mit dem von 1961 bis 1973 in zwei Ausführungen gebauten Typ 3 (interne Bezeichnung) brachte VW sein erstes Mittelklassemodell heraus, dass allerdings immer noch über keine selbsttragende Karosserie verfügte. Selbige erhielt erst das Nachfolgemodell vom Typ 4 (411/412)

Der Typ 3 basierte im wesentlichen auf der Technik und dem Konzept des VW Käfers. So besaß auch der Typ 3 einen Radstand von 2400 mm, einen Zentralrohrrahmen, einen gebläsegekühlten ohv Vierzylinder-Boxermotor mit zentraler Nockenwelle im Heck (allerdings als Flachmotor ausgebildet), eine Kurbellenkerachse vorn, anfangs eine Pendelachse hinten (später eine Schräglenkerachse) und einen Heckantrieb. Das Blechkleid bestand nun allerdings aus einer Ponton-Karosserie, die mehr Platz bot und über Stauraum vorn und hinten verfügte. Allerdings war dieser Stauraum bei der Limousine flach gehalten und schlecht für hoch bauendes Gepäck geeignet. Mit einer Fließhecklimousine versuchte man dieses Problem zu lösen. Der flach bauende Motor mit hinter dem Motor angeordnetem und ebenfalls flach gehaltenem Kühlluftgebläse war im Heck unter dem hinteren Kofferraum platziert. Als Highlight wurde ab 1967 für den 54-PS-Motor eine elektronische Einspritzanlage von Bosch (D-Jetronic) angeboten. Sie war 1967 die erste serienmäßige, elektronische Kraftstoffeinspritzanlage der Welt und wurde als erstes im VW Typ 3 von 1967 eingesetzt. Fahrzeuge mit Einspritzanlage trugen die Bezeichnung E neben dem Buchstaben für die Ausstattungsvariante.

Die zweite, von 1969 bis 1973 gebaute Version des Typ 3 war schon etwas moderner, wirkte aber gegenüber der Konkurrenz in Form von Ford Taunus 17 m oder dem damals aktuellen Opel Rekord eher langweilig

Der Typ 3 wurde von 1961 bis 1969 als VW 1500/1600 (Motor mit 1493 ccm/1584 ccm Hubraum) produziert und 1969 von einem VW 1600 abgelöst, der eine gestreckter wirkende Frontpartie, größere Frontblinker und Heckleuchten, Kastenstoßstangen sowie eine Schräglenker-Hinterachse statt einer Pendelachse besaß. Bei der ersten Version verfügten nur die mit einem Automatikgetriebe versehenen Exemplare ab 1967 über dieses Schräglenker-Fahrwerk. Nun erhielten auch die Fahrzeuge mit Schaltgetriebe die Schräglenker-Hinterachse und damit bessere Fahreigenschaften.

Den VW 1600 gab es als Limousine mit Stufenheck oder ab 1965 auch als Touren-Limousine (TL) mit Fließheck und als Kombi (Variant)

Die Aufteilung hielt sich die Waage. So waren fast die Hälfte der circa 2,6 Millionen gebauten Exemplare des Typ 3 Kombis. Die Fließheck-Limousine (TL) stieß nicht überall auf eine ungeteilte Zustimmung und wurde von ihren Gegnern auch gern als „Traurige Lösung“ verballhornt. Auf der Basis des Typ 3 entstand Anfang der 60er Jahre auch das „große“ Karmann-Ghia-Coupé vom Typ 34.

Fotos & Text: Marina Block

Technische Daten

Motor: ohv Vierzylinder-Boxermotor, Gebläsekühlung

Hubraum: 1584 ccm

B x H: 85,5 x 69 mm

Leistung: 54 PS bei 4000 U/min

max Drehmoment: 110 Nm bei 2200 U/min

Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h

Vergaser: 2 Fallstromvergaser

Getriebe: Automatikgetriebe

Rahmen: Zentralrohr-Plattformrahmen

Vorderradaufhängung: längs liegende Kurbellenker, quer liegende Drehstabfedern, Querstabilisator

Hinterradaufhängung: Schräglenker-Hinterachse

Bremsen: vorn Scheibenbremsen, hinten Trommelbremsen

Radstand: 2400 mm

L x B x H: 4340 mm x 1605 mm x 1470 mm

Gewicht:1010 kg

Bauzeit: 1961-1973 Typ 3 insgesamt

Stückzahl: ca. 2,6 Millionen Ex.



Bilder

Informationen:

MarkeVW
Model1600 TL Automatik
Baujahr1970

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