Hudson - Six-40 (1915)

Die amerikanische Automobilmarke Hudson, die sich durch Innovationen und durch qualitativ hochwertige wie zuverlässige Fahrzeuge einen Namen machte, existierte von 1909 bis 1954, als das Unternehmen aus Detroit mit der Nash Motors Company zur American Motors Corporation (AMC) fusionierte. Hudson galt zeitweilig als größter Hersteller von Sechszylindermodellen in Amerika und Ende der 20er Jahre waren die Produktionszahlen der Hudson Motor Car Company die Dritthöchsten des Landes

Hudson-Modelle, die am bekanntesten werden sollten, waren der Super Six und nach dem zweiten Weltkrieg vor allem der Hudson Hornet und der Step Down-Hudson (New Hudson). Nach der Fusion von 1954 wurden noch einige Hudson-Modelle mit Motoren von Packard produziert bis der Name 1957 verschwand.

Das nur 1914 und 1915 gebaute Modell Six-40, das auf dem schweren Six-54 von 1912/13, dem ersten Sechszylindermodell von Hudson, aufbaute, war ein Vorläufer des erfolgreichen Super Six mit F-Kopf, der 1916 auf den Markt kam. Hudson avancierte in dieser Zeit zum führender Hersteller von Sechszylindermodellen

Mit ihren Sechszylinder-Modellen machten sich die Firmengründer und Ingenieure Roy Chapin, Harold Coffin und Roscoe Jackson (sie kamen alle von Olds Motor Works, hatten die Thomas-Detroit Company mitgegründet, die von Hugh Chalmers übernommen und zur Chalmers-Detroit-Motor Company wurde. Als Ausgründung von Chalmers entstand dann die Hudson Motor Car Company) und ihr Geldgeber Joseph Lowthian Hudson vom bekannten Detroiter Warenhaus Hudson einen Namen nicht nur in der damaligen amerikanischen Automobilszene, sondern auch in Europa, wo sie bald Vertretungen etablierten. Der Super Six besaß ein 4,5 l Sechszylindertriebwerk, das einen F-Kopf hatte und hoch verdichtet war. Außerdem war das Modell damals bereits mit einem Vierganggetriebe samt Overdrive ausgestattet. Das absolute Novum aber war seine ausgewuchtete Kurbelwelle, denn er galt als erstes Modell mit einer selbigen. Dieser Motor sollte die Basis für die folgenden Hudson-Modelle bilden. Die zuverlässigen und leistungsstarken Super Six errangen etliche sportliche Erfolge. So war ein Super Six 1916 das erste Fahrzeug, das Nordamerika zweimal hintereinander problemlos durchquerte (New York-San Franscisco und zurück) und beim 500-Meilenrennen von Indianapolis 1919 machte ein Super Six den neunten Platz. Bereits als das erste und damals recht teure wie auch ziemlich schwere Sechszylindermodell Six-54 mit 3,7 l Hubraum auf den Markt kam, wurde es dank seiner Leistungsfähigkeit als Rivale zum qualitativ hochwertigen und sehr leistungsstarken Pierce-Arrow gehandelt.

Einige interessante Innovationen kamen von dieser Marke

So besaß das Vierzylindermodell 33 von 1910 einen Blockmotor mit integriertem Getriebe und eine im Ölbad arbeitende Mehrscheibenkupplung mit korkbesetzten Scheiben. Auch brachte Hudson das erste Modell mit ausgewuchteter Kurbelwelle auf den Markt, setzte schon früh ein Vierganggetriebe mit Overdrive ein und verwendete schon früh einen Anlasser.

Der Six-40 als eines der ersten Hudson-Sechszylindermodelle wurde der potentiellen Kundschaft in der Werbung vor allem gegenüber Vierzylindermodellen schmackhaft gemacht. Außerdem hatte man viel für ein geringeres Gewicht getan

Der Six-40 von 1915 wurde von Hudson als das perfekte Automobil beworben. Chefingenieur Howard Coffin und sein Team hätten vier Jahre an der Entwicklung des Sechszylindermodells gearbeitet und hätten an dem Six-40 von 1915 31 Verbesserungen zur Vorjahresausgabe vorgenommen. Angeboten konnte es dennoch für einen um 200 $ geringeren Preis als das 1914er-Modell werden. Etliche Vierzylindermodelle kosteten damals in Amerika mehr. Das moderne Fahrzeug sei leicht, handlich, bestens ausgestattet und repräsentativ. Schon der Six-40 von 1914 war mit einem Gewicht von 1300 kg trotz des Sechszylindertriebwerks 180 kg leichter als das vorherige Vierzylindermodell von Hudson. Auch sollte er weniger Kraftstoff verbrauchen als das Vierzylindermodell. Der für 1750 $ 1914 angebotene Six-40 besaß eine damals als glattflächig und stromlinienförmig erachtete offene Tourenwagen-Karosserie. Daneben gab es aber noch drei weitere Karosserievarianten. Das Fahrzeug wurde für bedienungsfreundlicher und vor allem für handlicher gehalten als die Vierzylindermodelle. Das Verdeck lasse sich ohne Probleme von einer Person bedienen, flexible Seitenfenster konnten schnell montiert werden. Ersatzreifen waren vor den Fronttüren platziert. Außerdem verfügte das leichtere und preiswertere Modell über einen elektrischen Anlasser von Delco und über dimmbare Scheinwerfer. Aufgebaut war die Karosserie auf einem Kastenrahmen, vorn und hinten gab es Starrachsen mit Blattfedern, die hinten mit einer Art Öldruckstoßdämpfer verbunden waren. Der Six-40 wies 1915 eine neue, hohle Antriebswelle auf und besaß einen kleineren Wendekreis. Außerdem konnte nun die Ansaugluft für den Vergaser effizienter vorgeheizt werden.

Fotos & Text: Marina Block

Technische Daten

Motor: Sechszylinderreihenmotor

Hubraum: 3690 ccm

Leistung: 42 PS bei 2300 U/min

Höchstgeschwindigkeit: ca. 80 km/h

Radaufhängung vorn: Starrachse, Halbelliptikfedern

Radaufhängung hinten: Starrachse, Halbelliptikfedern, hydraulischer Stoßdämpfer?

Bremsen: Trommelbremsen hinten

Karosserie: offener Tourenwagen

Radstand: 3124 mm

Länge: m

Breite: m

Gewicht: 1215 kg

Bauzeit: 1914-1915



Bilder

Informationen:

MarkeHudson
ModelSix-40
Baujahr1915

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