Die französische Marke Terrot wurde vor allem für ihre ab 1902 gebauten Motorräder bekannt. Doch die Geschichte von Terrot ist weit komplexer, denn im Grunde begann alles mit der Produktion von Strickmaschinen im baden-württembergischen Cannstatt
Charles Terrot gründete dort 1862 eine Strickmaschinen-Fabrik, die später von seinen Söhnen weitergeführt wurde. 1887 ging er nach Dijon, gründete dort eine Filiale des Cannstatter Unternehmens und produzierte neben Strickmaschinen ab 1890 die ersten Terrot-Fahrräder und ab 1902 die ersten Motorräder. Für eine kurze Zeit baute Terrot auch Voituretten und Automobile. Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Firma enteignet (Reparationsleistung, denn das Mutterhaus lag derzeit noch in Cannstatt) und verkauft. 1920 entstand die von Alfred Vurpillot geleitete Société Anonyme des Établissements Terrot, die um 1924 den Fahrrad, Motorrad und Kinderwagenproduzenten Magnat Debon aufkaufte.
Ende der 20er Jahre war das Grenobler Unternehmen von Joseph Magnat und Louis Debon mit seinen Produkten eine Untermarke von Terrot
Die Unterschiede zwischen den beiden Firmen verwischten sich und wichen einer Zweiteilung. Terrot produzierte die aktuellen Modelle und als Magnat Debon erschien dann die Produktpalette des Vorjahres. Im Gegenzug wurden unter dem Terrot-Label auch Kinderwagen verkauft.
In den 30er Jahren waren Kinderwagen von Terrot sehr gefragt
Terrot machte in den 30er Jahren viel Werbung für seine Kinderwagen. Unter dem Motto „La grande marque des tout petits“ und manchmal auch unter der Bezeichnung Voitture Terrot wurden hochwertige und komfortable Universal-Kinderwagen und in den 50er Jahren auch Sportkinderwagen angeboten. Wichtig war den Herstellern vor allem der Komfort des Babies. Die Wagen besaßen eine große Liegefläche , waren gut gefedert und haltbar. Auch auf eine handliche Handhabung hatte man Wert gelegt. Die Terrot-Kinderwagen aus den 30er Jahren erkannte man leicht an den in den Wagenkörper integrierten Kotflügeln und den Scheibenrädern. In den 50er Jahren nutzte man verstärkt Drahtspeichenräder mit freistehenden Kotflügeln.
Terrot baute auch noch während des Krieges Kinderwagen
Während des Krieges produzierte Terrot für das französische Militär. Für den Bau von Kinderwagen zweigte die Firma, wie es hieß, Militärmaterial ab.
Die Krise des Motorradbaus Ende der 50er Jahre überstand Terrot, wie so viele andere, nicht
Im Jahr 1958 wurde Terrot/Magnat Debon von Peugeot übernommen. Drei Jahre später verschwanden auch die Namen dieser traditonsreichen Marken und mit ihnen auch der Kin