Während des Kalten Krieges waren mobile Sirenen als Warnsystem verbreitet
Zur Warnung der Bevölkerung vor Gefahren, sei es aus der Luft oder aus anderer Richtung, waren in den 50er und 60er Jahren neben den fest installierten Luftschutzsirenen auch fahrbare Sirenen im Einsatz.
Die Anhänger für die Sirenen stammten zumeist von Westfalia aus dem westfälischen Wiedenbrück, wohingegen der elektrotechnische Ausbau entweder von Helin aus Hagen in Westfalen oder von Kaiser kam
Die Bezeichnung SLEA war die Abkürzung für „Sirenen-Lautsprecher-Einachs-Anhänger. Die Sirene und der Stromerzeuger, in unserem Fall ein 250 ccm-Ilo-Zweitaktmotor, waren im Einachsanhänger eingebaut, der außerdem eine Lautsprecheranlage enthielt. Die Sirene und der Lautsprecher konnten unabhängig voneinander über ein Verbindungskabel vom Zugfahrzeug aus bedient werden. War die Warnanlage nicht in Betrieb, so konnte der Motor als Stromerzeuger eingesetzt werden und Strom etwa für Scheinwerfer liefern. Über einen eingebauten Gleichrichter ließen sich außerdem Batterien aufladen. Beim Westfalia-Anhänger handelte es sich um den Typ Bremen, der für den Zivilschutz mit drei Türen ausgeliefert wurde. Auf dem Anhänger war eine Sirene der Firma Helin vom Typ DS55 positioniert, die der ebenfalls von Helin gebauten Standartsirene E57 ähnelte, aber von der Leistung und dem Gewicht deutlich kleiner war. Montiert waren außerdem zwei Lautsprecher der Firma Siemens & Halske. Im Inneren befand sich auf einer Tragplatte der Stromgenerator (Ilo-Motor), ein Abluftgebläse und der Generator der Firma Helin. Dazu kamen ein großer Schaltschrank, Ablagefächer unter dem Dach für Kabel und Ersatzteile, ein Reserverad und die Wechseldeichsel. An der Seitentür gab es ein Fach für die Fernbedienung, Werkzeug und das Steuerkabel.
Vom SLEA 52 entstanden 400 Exemplare
Heute sind nur noch eine handvoll dieser Anhänger erhalten. Entwickelt wurde das Modell 1952. In Serie wurde es aber erst ab 1957 hergestellt. Eine Weiterentwicklung des SLEA 52 folgte 1962 mit dem SLEA 62, der zwischen 1963 und 1965 in einer Kleinserie produziert wurde.
Die 1923 gegründete Firma Helin stellt auch heute noch Warnsysteme her
Das Familienunternehmen baut nun schon in der vierten Generation elektrotechnische Produkte. Angefangen hatte alles in den 20er Jahren mit dem Bau von Elektromotoren. Ab den 30er Jahren spezialisierte sich das Unternehmen dann auf die Produktion von stationären und mobilen Sirenenanlagen. Neben Sirenen werden heute von Helin auch andere Warnsysteme hergestellt.
Fotos & Text: Marina Block