Wankelmotor - Demonstrationsmodell (1932-heute)

Der Wankelmotor ist ein Rotationskolbenmotor und wurde nach seinem Erfinder Felix Wankel benannt

Der Wankelmotor arbeitet im Verhältnis zum Hubkolbenmotor mit weit weniger sich bewegenden Bauteilen. Ein gleichseitiges Bogendreieck übernimmt die Funktion eines Kolbens und läuft über eine Verzahnung in seinem Innern an einem feststehenden Ritzel ab. Dabei beschreibt der Kreiskolben in einer Drehbewegung mit seinen Spitzen die Außenlinie einer Epitrochoide (Kammer hat Kontur einer 8). An einer Kammerseite befindet sich der Ein,- und der Außlaß. Ventile sind unnötig, da das Bogendreieck selbst die Gaswechselvorgänge im Viertaktmodus steuert. Die bei der Verbrennung freiwerdende Energie wird dann direkt an die im Motormittelpunkt gelagerte Exzenterwelle abgegeben.

Der Wankelmotor wurde von NSU weiterentwickelt. Die NSU/Wankel-Patente fanden viele Lizenznehmer

Basierend auf dem Patent von Felix Wankel entwickelte die Forschungsabteilung von NSU unter Leitung von Walter Froede das auf einem Drehkolbenmotor beruhende Wankel-Prinzip zu einem Kreiskolbenmotor weiter. 1965 wurde dieser Motor im NSU Wankel Spider, der einen Einläufer-Kreiskolbenmotor besaß, zum ersten Mal in einer Serie realisiert. Da er aber durch hohen Zeitdruck viel zu früh in Serie ging, offenbarten sich schwerwiegende Probleme, die den Ruf des Wankelmotors stark beschädigten.

Beim NSU Ro 80 wurde der Kreiskolbenmotor schließlich zu einem Zweischeiben-Kreiskolbenmotor weiterentwickelt. Probleme gab es aber immer noch. Vor allem die sogenannten Rattermarken an der Gehäusewand verursachten den größten Ärger, den man erst durch anderes Dichtleistenmaterial in den Griff bekam. Auch überdrehte Motoren,- der Motor war so leise, dass man ihn kaum hörte, je höher er turbinenartig aufdrehte-, waren anfangs ein Ärgernis, bis ein Drehzahlbegrenzer eingebaut wurde.

Die Faszination des Kreiskolbenmotors lag in seinen prinzipiellen Vorzügen begründet

So besaß der Kreiskolbenmotor weit weniger bewegliche Teile als ein Hubkolbenmotor. Das sparte natürlich Kosten. Durch den Bewegungsablauf der Kreiskolben verfügte er über eine enorme Laufruhe und Vibrationsfreiheit. Seine Geräuscharmut ließ sich durchaus mit der eines Elektromotors vergleichen. Da alle Teile um ihren Schwerpunkt rotierten, lief der Motor wie eine Turbine. Ein Hubkolbenmotor mit seinen sich auf und ab bewegenden Kolben wurde bei höherer Drehzahl durch die Vielzahl sich bewegender Teile eher immer lauter. Die niedrige Bauhöhe des Wankelmotors ermöglichte außerdem eine flache Frontgestaltung der Karosserie. Die allgemein geringen Abmessungen und das geringe Gewicht des Motors waren vorteilhaft. Auch die Leistungsfähigkeit war vor allem beim Zweiläufer-Kreiskolbenmotor beachtlich. So leistete etwa der Ro 80-Motor 115 PS bei 5500 U/min. Das reichte in Kombination mit der von Claus Luthe konstruierten, strömungsgünstigen und relativ leichtgewichtigen Karosserie 1967 für eine Höchstgeschwindigkeit von gut 180 Stundenkilometern. In Deutschland wurde der Wankelmotor im PKW mit dem Ende des Ro 80 im Jahr 1977 ad acta gelegt. In Japan jedoch hielt die Leidenschaft für den Wankelmotor weit länger an. Sie begann 1967 mit dem Modell Cosmo und wurde mit der RX-Baureihe bis in das neue Jahrtausend weitergeführt.

Fotos & Text: Marina Block

Technische Daten Mazda RX 7

Motor: Zweischeiben-Kreiskolbenmotor

Kammervolumen: 2 x 573 ccm

Verdichtung: 9:1

Leistung: 115 PS bei 6000 U/min

Max. Drehmoment: 160 Nm bei 4000 U/min

Höchstgeschwindigkeit über 200 km/h

Beschleunigung: 0 auf 100 km/h in 9 sec.

Bauzeit: 1. Generation 1981-1985


Bilder

Informationen:

MarkeWankelmotor
ModelDemonstrationsmodell
Baujahr1932-heute

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