1971 wurde mit der SL-Baureihe der Nachfolger der beliebten Pagode (W113-Baureihe) vorgestellt. Auch der SL, zumeist bestückt mit großvolumigen V-8-Motoren aber auch mit dohc Reihensechszylindern, war hauptsächlich für den nordamerikanischen Markt bestimmt
Ein typisches Merkmal der SL-Baureihe waren die großen, geriffelten Rückleuchten und die Breitband-H4-Scheinwerfer. Auch für eine bessere Aerodynamik hatte man Sorge getragen und das Design leicht keilförmig ausgelegt. Außerdem setzte der neue SL in Sachen passiver Sicherheit neue Maßstäbe, denn Béla Barényis Knautschzonen-Sicherheitskonzept mit aufprallfester Fahrgastzelle (Drei-Boxen-Prinzip) war hier umgesetzt. Das Rückgrat des SL war nicht einfach eine verkürzte und verstärkte Limousinen-Bodengruppe wie beim Vorgänger, sondern eine eigenständige Rahmenbodenanlage mit geschlossenem Kardantunnel und kastenförmigen Quer- und Längsträgern mit unterschiedlichen Blechstärken, die das Knautschverhalten bestimmten. Auch im Innenraum gab es Innovationen. So war das Armaturenbrett oben und der Bereich vor den Knien stoßnachgiebig und schaumgepolstert. Neu war auch das mit Polyurethan umschäumte Vierspeichen-Sicherheitslenkrad. Weitere Sicherheitsmaßnahmen bestanden aus einer Teleskop-Sicherheitslenksäule, einem hinter der Vorderachse liegenden Lenkgetriebe, serienmäßigen Dreipunktgurten und Türschlössern, die auch nach Unfällen nicht von selbst aufsprangen, aber dennoch per Handkraft zu öffnen waren.
Das von 1972 bis 1980 angebotene, zweitürige Modell 450 SLC war ein elegantes, fünfsitziges Sportcoupé
Bestückt war das luxuriös ausgestattete Fahrzeug mit einem 4,5 l V-Achtzylindertriebwerk, das 225 PS leistete. Die meisten 450 SLC besaßen ein Automatikgetriebe, auf Wunsch war aber auch ein Schaltgetriebe zu haben. Vorgestellt wurde der SLC auf dem Pariser Automobil-Salon im Oktober 1971 vorgestellt. Bis zur Windschutzscheibe entsprach sein Design dem des Roadsters. Über dem fünfsitzigen Fahrgastabteil verlief ein sehr flaches Dach, das in eine große, in zwei Richtungen gewölbte, schräg stehende Heckscheibe mündete. Die Kofferraumhaube besaß eine leicht konvexe Form. Dank des großen Radstandes von 2815 mm wirkte das Sportcoupé recht langgestreckt. Die Seitenscheiben waren, wie beim Mercedes-Benz-Coupé üblich, voll versenkbar, ohne störende B-Säule. Da es allerdings beim SLC nur einen kurzen Abstand zwischen Tür und hinterem Radlauf gab, musste sich Konstrukteur Karl Wilfert einen Trick einfallen lassen, um die hinteren Seitenscheiben komplett versenken zu können. Die Lösung war der Einsatz von doppelt verglasten „Sichtblenden“ mit eingebauten Lamellen, die die Seitenfenster unterteilten und damit den beweglichen Teil, der nun komplett versenkt werden konnte, verkleinerten. Auch die Mulde unter dem Heckfenster für den serienmäßigen Verbandskasten wurde damals erstmals eingeführt und für folgende Mercedes-Benz-Modelle übernommen.
Das Sportcoupé gab es bis 1981 als 350 SLC, 450 SLC, 280 SLC, 380 SLC und 500 SLC. Insgesamt wurden vom SLC 62.888 Exemplare gebaut. Vom 450 SLC entstanden 31739 Stück.
Fotos & Text: Marina Block
Technische Daten
Motor: V-Achtzylinder 90°
Ventilsteuerung: je Zylinderbank 1 oben liegende Nockenwelle
Hubraum: 4520 ccm
B x H: 92 x 85 mm
Leistung: 225 PS bei 5000 U/min
Beschleunigung: 8,8 sec. von 0 auf 100 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 215 km/h
Gemischbereitung: Einspritzung Bosch-D-Jetronic
Getriebe: Dreigang-Automatikgetriebe, Schaltgetriebe auf Wunsch
Vorderradaufhängung: Doppelquerlenkerachse, Schraubenfedern, Gummi-Zusatzfedern
Hinterradaufhängung: Koppelachse, Schraubenfedern, Gummi-Zusatzfedern
Bremsanlage: Scheibenbremsanlage, vorn innenbelüftet, Zweikreisanlage
Radstand: 2815 mm
Gesamtlänge: 4750 mm
Breite: 1790 mm
Höhe: 1330 mm
Gewicht: 1630 kg
Verbrauch: 14,5 l auf 100 km
Stückzahl: 31739 Ex. (450 SLC)
Preis: ca. 41000 DM - 1973
Bauzeit: 1972-1980