Die englische Automobilmarke Alvis aus Coventry stand für leistungsfähige und solide Konstruktionen
Bekannt war Alvis seit den frühen 20er Jahren für seine zuverlässigen, sportlichen und bedienungsfreundlichen Fahrzeuge mit guten Fahreigenschaften, hohem Geschwindigkeitspotential und akzeptablem Preis. Der Name Alvis stand einerseits für einen solide gestalteten Gebrauchswagen mit sportivem Touch, auf den man sich verlassen konnte und der immer ein bisschen schneller war als der Durchschnitt seiner Klasse. Er implizierte aber auch ein hohes Maß an Qualität und ein wohldosiertes Streben nach Innovation. Diese Ausrichtung entsprach dem Credo von Firmengründer Thomas George John und seines Chefingenieurs Captain George Thomas Smith-Clarke, der auch für den Firefly verantwortlich zeichnete.
Der Alvis Firefly mit ohv Vierzylindertriebwerk und angeblocktem Vierganggetriebe, der das erfolgreiche Modell 12/50 TJ ablöste, hatte vieles mit dem Sechszylindermodell Silver Eagle SE gemeinsam
Im Prinzip bediente man sich bei Alvis schon früh eines Baukastensystems, denn viele Komponenten der Sechszylinder,- und der Vierzylindermodelle waren identisch. So besaß der Firefly das gleiche Fahrwerk und dieselben Abmessungen wie sein größerer Bruder. Die ersten Fireflies waren mit demselben unsynchronisierten Vierganggetriebe (Alvis war dann 1935 weltweit die erste Automobilmarke, die ein vollsynchronisiertes Getriebe serienmäßig anbot) allerdings mit anderer Abstufung wie das Sechszylindermodell Speed 20 ausgestattet. Die Fireflies von 1933 und 1934 erhielten ein Vorwahlgetriebe von ENV.
Viele Aufbauten für den Firefly stammten von Cross & Ellis und von Holbrook
Anfangs gab es den Firefly als zweisitzigen Roadster, mit oder auch ohne aufklappbarem Schwiegermuttersitz im Heck. Wenig später kamen verschiedene Tourenwagenversionen, Drophead Coupés und eine Limousine hinzu, wobei die offenen Aufbauten von Cross & Ellis besonders gelungen waren.
Der Firefly war ein sportliches Fahrzeug mit sehr guten Fahreigenschaften, das auch im Sport viel Erfolg hatte
Seine Straßenlage war im Verhältnis zu anderen sportlichen Fahrzeugen seiner Zeit herausragend, nicht zuletzt dank seines tief liegenden Chassis, der breiten Spur und des relativ langen Radstands. 1934 wurde der Firefly vom Modell Firebird abgelöst, dessen ohv Vierzylindermotor über deutlich mehr Hubraum verfügte.
Fotos & Text: Marina Block
Technische Daten
Motor: ohv Reihenvierzylindermotor
Hubraum: 1496 ccm
B x H: 68 mm x 103 mm 69/100
Verdichtung: 5,8:1
Leistung: 50 PS bei 4250 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Beschleunigung: 19 sec. von 0 auf 100 km/h
Vergaser: SU-Vergaser
Getriebe: unsynchronisiertes Vierganggetriebe, Mittelschaltung
Kupplung: Einscheiben-Trockenkupplung
Bremsen: Trommelbremsen an allen Rädern
Chassis: verstärkter Leiterrahmen
Vorderradaufhängung: Starrachse, Halbelliptikfedern längs
Hinterradaufhängung: Starrachse, Halbelliptikfedern längs
Antriebsart: Hinterradantrieb
Radstand: 3010 mm
Länge: 4115 mm
Breite: 1600 mm
Spur vorn/hinten: 1321 mm
Gewicht: ca. 1200 kg
Bauzeit: 1932-1934
Stückzahl: 904 Firefly Roadster, 871 Tourenwagen