Alfa Romeo - Giulia Spider 1600 Veloce (1965)


Mit der Giulietta von 1955 und der 1962 nachfolgenden Giulia brachte Alfa Romeo sportliche Volumenmodelle auf den Markt. Zuvor hatte diese italienische Sportwagenschmiede exklusive und teure Fahrzeuge in nur relativ geringen Stückzahlen gebaut. Vor allem die Spiderversionen der beiden Baureihen Giulietta und Giulia mit ihren zeitlos schönen Formen sprachen Sportwagenfreunde weltweit an, zumal sie auch noch bezahlbar waren

Der bei Pininfarina entworfene und von 1955 bis 1962 gebaute Giulietta Spider ging von 1962 bis 1965 dann mit einigen Modifikationen in den Giulia Spider über. Bis auf den größeren Motor erfolgte im Prinzip lediglich eine moderate optische Überarbeitung. Ganz anders war es bei den anderen Giulia-Versionen von 1962, an denen sich kaum mehr rundliche Formen fanden. Ihre ausgesprochen kantig-moderne und geräumige Formgebung wurde im Windkanal entwickelt (Giulia-Limousine Cw-Wert 0,34) und im Falle des Giulia Sprint von Bertone beziehungsweise dort von Giorgetto Giugiaro entworfen.

Wie bei den anderen Giulias auch, arbeitete unter der Motorhaube des Giulia Spider mit Pininfarina-Karosserie Alfas exzellenter Doppelnocken-Reihenvierzylindermotor, der sich durch eine hohe Leistungsfähigkeit und Drehfreudigkeit auszeichnete, allerdings auch mit Verstand behandelt werden wollte (langsames warmfahren war oberstes Gebot)

Um effizient zu produzieren, nutzte Alfa Romeo das Baukastenprinzip und verwendete für alle Vierzylindermodelle dieselbe Motorenarchitektur und dasselbe Fahrwerk. Unterschiede gab es hier nur bei der Hubraumgröße und der Leistung. Der Giulia Spider 1600 Veloce besaß 1570 ccm Hubraum und leistete 112 PS bei 6500 U/min. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von gut 200 Stundenkilometern und einer Beschleunigung auf 100 km/h in nur 4,8 Sekunden machte er seinem Namen (veloce) alle Ehre. Der Ventiltrieb erfolgte über zwei obenliegende, kettengetriebene Nockenwellen, der Motor hatte halbkugelförmige Brennräume, einen Leichtmetallblock, einen Leichtmetallzylinderkopf und nasse Laufbuchsen. Da er einen Ölinhalt von 6,7 Litern aufwies, dauerte die Warmlaufphase des Sporttriebwerks natürlich entsprechend lange.

Auch das sportliche Fahrwerk der Giulia bot viel Fahrspaß

Der Giulia Spider 1600 Veloce besaß herausragende Fahreigenschaften dank Einzelradaufhängung vorn und einer aufwändig geführten Starrachse an Längslenkern, Schraubenfedern und Reaktionsdreieck hinten.

Äußerlich unterschied sich der Giulia Spider nur geringfügig vom Giulietta Spider

So besaß der Giulia Spider wegen seines größeren Motors eine Lufthutze auf der Motorhaube. Außerdem hatte man diesem Spider nun vorn zusätzliche, kleine Dreiecksfenster spendiert und die Karosserie hinter der Tür etwas verlängert, um mehr Platz im Innenraum zu schaffen. Abgelöst wurde der Giulia Spider 1966 vom Duetto, der hierzulande allerdings unter der Bezeichnung Alfa Romeo Spider in verschiedenen Hubraumgrößen und Leistungsstärken angeboten wurde.

Fotos & Text: Marina Block

Technische Daten

Motor: dohc Reihenvierzylinder

Hubraum: 1570 ccm

B x H: 78 mm x 82 mm

Leistung: 112 PS bei 6500 U/min

Höchstgeschwindigkeit: ca. 200 km/h

Vergaser: 2 horizontale Doppelvergaser von Dell'Orto oder Weber

Getriebe: vollsynchronisiertes Fünfganggetriebe

Antriebsart Hinterradantrieb

Karosserie: Plattformrahmen mit Karosserie verschweißt

Vorderradaufhängung: Einzelradaufhängung an Dreiecksquerlenkern und Schraubenfedern

Hinterradaufhängung: Starrachse an Längslenkern, Stabilisierungsdreieck, Schraubenfedern

Bremsen: Scheibenbremsen

Radstand: 2250 mm

L x B x H: 3900 x 1580 x 1335 mm

Gewicht: 980 kg

Bauzeit: 1964-1965

Stückzahl: ca. 1091 Ex.

Bilder

Informationen:

MarkeAlfa Romeo
ModelGiulia Spider 1600 Veloce
Baujahr1965

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