Als die Sammlung eines Modellautoliebhabers aus Melle in den 90er Jahren seine häuslichen Räumlichkeiten zu sprengen drohte, spezialisierte er seine Sammlung
Von nun an konzentrierte er sich auf Metall-Modelle aus der amerikanischen Rennsportszene der NASCAR, Indy-,und Dragster-Rennen. Der Auslöser dafür war eine eigentlich ganz profane Geschichte, nämlich eine TV-Reportage über eines der größten NASCAR-Rennen in den USA, den ehemaligen Winston-Cup. Die tolle Atmosphäre an der Rennstrecke, die vielen Zuschauer und die harten Fights auf der Bahn hatten ihn damals nachhaltig gefesselt. Allein die spannende Situation im Rennen, bei dem die Spitzenposition während eines einzigen Rennens oft mehr als dreißigmal wechselt, begeisterte ihn. In natura lernte er die Welt der amerikanischen Autorennen dann in Arizona kennen. Als er selbst in die Atmosphäre des NASCAR-Zirkus hineinschnupperte, erlag er der Faszination dieses Sports schließlich vollends und beschloß Miniaturen aus dieser Szene zu sammeln.
Allerdings wollte er nicht nur die Modelle selbst sammeln. Vielmehr war ihm ein persönlicher Bezug zu den Autos und ihren Fahrern wichtig, den die Autogramme der jeweiligen Rennfahrer herstellten
Sein Repertoire an Autogrammkarten aus der amerikanischen Rennsportszene wuchs im Laufe der Zeit auf über 3000 Exemplare an. Natürlich kamen einige Rennfahrer in der Sammlung auch häufiger vor, da er von Fahrern wie etwa Jeff Gordon Autogrammkarten aus fast allen Stationen ihrer Rennsportkarriere zusammengetragen hat. Zu 150 Autogrammkarten besitzt der Sammler auch die dazugehörigen Miniaturen.
NASCAR-Miniaturen nehmen den größten Platz ein
Sie kamen von der portugiesischen Firma Quartzo, den amerikanischen Herstellern Action und Jonny Lightning, sowie von Revell und Ertl. Die im Maßstab von 1:43 gebauten Quartzo-Modelle werden nicht mehr hergestellt und sind sowohl in Amerika als auch in der Szene hierzulande gesucht. Sehr gut erhaltene Exemplare zu finden ist nicht einfach, da Quartzo damals mit Nassschiebebildern arbeitete, also die Werbeaufschriften aufklebte und nicht lackierte, wie es etwa Revell tat. Daher neigten diese Nassschiebebilder im Laufe der Jahre zum Abbröckeln, vor allem wenn sie bespielt wurden. Unter den sehr gut erhaltenen Quartzo-Modellen befindet sich auch das erste NASCAR-Modell des Sammlers mit der passenden Autogrammkarte dazu. Gefahren wurde das Original von Rennfahrerlegende Dave Marcis, der zu den beliebtesten Rennfahrern in den USA zählte und über fünf Jahrzehnte NASCAR-Rennen fuhr. Interessant sind auch einige ältere Diecast-Modelle von Revell im Maßstab 1:24 aus den frühen 90er Jahren, die heute nur noch schwer zu finden sind, wie Miniaturen von Fahrzeugen der Rennfahrer Hut Stricklen, Michael Waltrip und Dick Trickle. Besonders das Modell mit der Heinz Tomato Ketchup-Werbung, das im Original von Hut Stricklen gefahren wurde, fand schon viele Bewunderer
Einen besonderen Schwerpunkt bilden Sondermodelle in limitierter Auflage
Da die amerikanische Rennsportszene zu einem nicht unerheblichen Teil von Werbung lebt, wird auch immer bei besonderen Anlässen die Werbetrommel geschlagen. So gehen etwa zu Ereignissen wie Filmpremieren oder Jubiläen optisch speziell präparierte Fahrzeuge ins Rennen. Von diesen Autos gibt es dann auch Miniaturen in limitierter Auflage. Interessant sind hier vor allem die hervorragend lackierten Revell-Sondermodelle in 1:24, wie Filmpremieren-Modelle zu Star Wars oder Monsters, zum 50jährigen Jubiläum der Peanuts, zum 25jährigen Jubiläum der Muppet Show, aber auch Sondermodelle wie den von Bobby Hamilton Junior für die Navy gefahrenen und von Kodak gesponserten Chevrolet. Gleiches gilt für ein von Dale Jarrett für UPS gefahrenes Ford-Modell, das als Sonderausgabe herauskam. Auch ein anderer Part der amerikanischen Rennszene ist mit einigen Indy-Racern vertreten. Eine besonders schöne Komposition bildet der von der jungen amerikanischen Firma „Carousel 1“ im Maßstab 1:18 gebaute Monoposto von Jim Rathman und ein altes Foto von diesem Rennfahrer hinter dem Volant des Monopostos samt Autogramm.
Fotos & Text: Marina Block