Buschkamp - Herrenfahrrad (1952)


In der ehemaligen Fahrrad,- und Motorradstadt Bielefeld wurden einst über 20 Millionen Fahrräder produziert. Während der Blütezeit des Zweirads kam sogar jedes fünfte Fahrrad in Deutschland aus Bielefeld. Bereits in den 1880er Jahren begannen etliche Bielefelder Unternehmen als zweites oder sogar drittes Standbein neben der Produktion anderer Güter, Fahrräder zu bauen. Zu den vielen Fahrradfirmen der Stadt zählte auch das Unternehmen von Carl Buschkamp

Er gründete 1921, nachdem er einige Jahre bei den Rheinmetall-Werken in Düsseldorf gearbeitet hatte, eine Fahrradhandlung in Bielefeld, die er 1926 in den Ortsteil Brackwede verlegte und in „Bielefelder-Fahrrad-Industrie“ umfirmierte. Dort fand er genügend Platz, um eigene Fahrradrahmen herzustellen.

Das Unternehmen war erfolgreich in der Fahrradproduktion als auch speziell in den 30er Jahren im Motorradbau

In den 30er Jahren war die Marke Buschkamp ein gefragter Konfektionär in der Region, mit eigenen Fahrgestellen und Motoren von Ilo. Buschkamp war sogar die erste Firma in Bielefeld, die in ihre Zweiräder Ilo-Einbaumotoren einsetzte. Bereits 1931 verwendete Buschkamp für einen verstärkten Fahrradrahmen den Ilo F 60 R mit 1,25 PS. Im Laufe der Zeit wurden die Rahmen immer stabiler und man näherte sich einem „echten“ Motorrad an. Ein besonderes Kennzeichen der späteren Buschkamp-Motorräder war eine Vorderradfedergabel von Hecker mit zwei waagerechten, gekapselten Federn. Auch die Fahrräder der Marke fanden dank ihrer guten Qualität einen relativ großen Absatz. Auch die guten Konditionen, die Carl Buschkamp seiner Kundschaft einräumte, förderten das Geschäft.

Buschkamp mischte, wie auch die anderen Hersteller im Sport mit

Wie auch andere Bielefelder Fahrradhersteller darunter Dürkopp, Rabeneick, Göricke oder Meister, um nur einige wenige zu nennen, nutzte Buschkamp die Möglichkeit über die Teilnahme an Sportveranstaltungen eine breite Öffentlichkeit zu erreichen. Damals waren Fahrradrennen ein echtes Highlight und sehr gut besucht. Schließlich lag das Fernsehen als Massenvergnügen noch in weiter Ferne und auch der Sport hatte noch einen anderen Stellenwert.

Nach dem Krieg gab man die Produktion motorisierter Zweiräder bis auf einen kurzfristigen Abstecher in den Mopedbau (von dem Moped mit Sachsmotor entstanden nur wenige Exemplare) auf

Buschkamp konzentrierte sich bis etwa 1953 hauptsächlich auf die Fahrradproduktion. Ab 1950 wurde aber auch die Lohnfertigung von Fräs,- und Bohrartikeln in die Produktionspalette aufgenommen. Als der Neffe des Firmengründers Erich Uthoff in den Betrieb eintrat, wurde dieser Bereich immer weiter ausgebaut und die Fahrradproduktion schließlich gegen Mitte der 50er Jahre eingestellt. Heute ist der Betrieb auf die Produktion und Bearbeitung von Blechartikeln spezialisiert.

Fotos & Text: Marina Block

Bilder

Informationen:

MarkeBuschkamp
ModelHerrenfahrrad
Baujahr1952

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