Zur Oberklasse aus Rüsselsheim zählte der Admiral aus der KAD-Baureihe, die sich aus den Modellen Kapitän, Admiral und dem Diplomat an der Spitze zusammensetzte
Schon seit 1937 stellten ein Admiral oder ein Kapitän Opels Oberklasse-Modelle, mit bester Ausstattung und starken Motoren. Wie beim Militär war der Admiral immer ein wenig mehr als ein Kapitän. Nicht nur größere Motoren, auch diverse Details werteten den Admiral gegenüber dem Untergebenen auf. Optisch zeigte sich dies etwa durch mehr Chrom, zum Beispiel an den Radausschnitten.
Sowohl vor dem Krieg als auch in den 60er und 70er Jahren strahlten die bestens ausgestatteten Spitzenmodelle von Opel in Bezug auf ihre Formgebung, die starken Motoren, ihre Ausmaße und ihr Fahrverhalten amerikanisches Flair aus
So war es auch beim von 1964 bis 1968 gebauten Admiral A, dessen Blechkleid demjenigen seiner Brüder Kapitän und Diplomat im wesentlichen entsprach. Er sah nicht nur aus wie ein US-Straßenkreuzer, er fuhr sich auch so. Unter seiner Motorhaube arbeitete nach der ersten Modellpflege,- zuvor waren etwas schwachbrüstige 100 PS-Motoren eingebaut, die aber mit der großen und recht schweren Karosse überfordert waren -, ein 2,8 l Reihensechszylindertriebwerk mit 125 PS. Überboten wurde der Admiral hier nur vom Diplomat, der einen V8 mit 230 PS besaß und damit dem Admiral und dem Kapitän meist nur seine Rücklichter zeigte. Auch die Ausmaße von gut fünf Metern Länge und 1,9 Metern Breite kamen den Dimensionen amerikanischer Straßenkreuzer sehr nahe. Zudem erinnerte das Design ein wenig an Modelle aus der Pontiac-Reihe. Allerdings war die Formgebung der Opel keinesfalls eine platte Kopie amerikanischen Designs, sondern gewürzt mit opeltypischen Elementen. Das sachlich-geradlinige Styling, das auf jegliches barocke Beiwerk verzichtete, konnte überteugen. Diese schlichte Eleganz gepaart mit Leistungsvermögen und Luxus fand etliche Anhänger. Schließlich wurden etwa 89000 Exemplare vom Admiral A verkauft.
Mit diesen bestens ausgestatteten, großen Drei wollte Opel beweisen, dass man weit Anspruchsvolleres bauen konnte als brave Familienautos
Die größten Gewinne fuhr Opel damals allerdings dennoch vor allem mit seinen kleineren Modellen Kadett, Rekord und Commodore ein. Doch der Prestigezuwachs durch den 1964 aufgelegten „Flottenverband“ Kapitän, Admiral und Diplomat war nicht von der Hand zu weisen. Bis dato war der Kapitän der größte Nachkriegs-Opel gewesen. Nun kamen ein Admiral und ein Diplomat hinzu. Mit der KAD-Reihe versuchte sich Opel in der Oberklasse zurückzumelden und an seinen Erfolg in dieser Klasse aus der Vorkriegszeit anzuknüpfen, als es bereits gut gehende Topmodelle unter der Bezeichnung Opel Admiral und Kapitän gab.
Fotos & Text: Marina Block
Technische Daten
Motor: cih Reihensechszylinder
Hubraum: 2784 ccm
B x H: 92 x 69,8 mm
Leistung: 125 PS bei 4800 U/min
max. Drehmoment: 206 Nm bei 3500 U/min
Verdichtung: 9,5:1
Vergaser: Register-Fallstromvergaser
Höchstgeschwindigkeit: ca. 170 km/h
Getriebe: Vierganggetriebe oder Powerglide-Zweigangautomatik
Vorderradaufhängung: Doppelquerlenker, Schraubenfedern
Hinterradaufhängung: Starrachse mit Halbelliptikfedern
Karosserie: selbsttragende Ganzstahlkarosserie, Limousine
Bremsen: vorn und hinten belüftete Scheibenbremsen, Zweikreissytem, Bremskraftverstärker
Radstand: 2845 mm
Spur: 1494/1510 mm
L x B x H: 4948 x 1902 x 1494 mm
Gewicht: ca. 1600 kg
Tankinhalt: 80 l
Preis: ca. 12200 DM
Bauzeit: Baureihe A 1964-1968
Stückzahl: Admiral A: ca. 89000 Ex.