Grundlage für diese unter anderem für die Dakar-Rally präparierte BMW war die BMW F 650 mit Einzylindertriebwerk,- die erste Einzylindermaschine von BMW seit 1966-, die BMW zusammen mit dem italienischen Motorradproduzenten Aprilia und dem österreichischen Motorenhersteller Rotax entwickelte. Gebaut wurde die F 650, wie auch ihr Schwestermodell Aprilia Pegaso im italienischen Noale
Die F 650 war eine straßentaugliche Enduro (das F in der Bezeichnung steht für das Phantasiewort „Funduro“, dass sich aus „Fun“ und „Enduro“ zusammensetzt), die sowohl auf der Straße als auch in leichtem Gelände eine gute Figur machte. Im Prinzip galt sie als Allroundmotorrad für den vielfältigen Einsatz. Gelobt wurde das Modell vor allem für seine ausgezeichnete Verarbeitungsqualität und sein reichhaltiges sowie sehr sinnvolles Zubehörangebot. Das Modell besaß einen Brückenrahmen aus Stahlprofilen mit angeschraubtem Heckrahmen. Ferner verfügte es über ein zentrales Federbein, über eine Schwinge hinten und eine Teleskopgabel vorn. Mit der einige Zeit später herausgebrachten Strada-Version der F650 machte sich BMW vor allem unter Frauen Freunde, denn die mehr auf den Straßeneinsatz ausgelegte Version punktete bei dieser Klientel vor allem wegen ihrer Handlichkeit, ihrer niedrigeren Sitzposition und ihres geringen Gewichts.
Der wassergekühlte Einzylindermotor wurde bei Bombardier-Rotax in Österreich gefertigt
Er besaß vier im Zylinderkopf hängende Ventile, zwei obenliegende Nockenwellen, verfügte über einen Hubraum von 652 ccm und leistete 48 PS bei 6500 U/min.
Diese von 1993 bis 2000 gebaute Enduro war eine gute Ausgangsbasis für Wettbewerbsmodelle
Das Regensburger Pia-Team (BMW-Vertragshändler, Pia=People in motion) hatte diese BMW für den Wettbewerb präpariert und ihr auch eine spezielle Stahlschwinge spendiert. Außerdem speckte man die Einzylinder-BMW an vielen Stellen ab und ersetzte einiges durch ansprechend gestaltete Leichtbau-Karbonteile, wodurch sich Gewicht einsparen ließ. Beim Motor wurde die Einspritzung beibehalten und nicht auf Vergaser-Technik gesetzt, um den Benzinverbrauch in Grenzen zu halten, was natürlich ein starkes Argument bei einer Wüstenrallye war.
Neben zwei weiteren präparierten F 650 nahm das Exemplar 2002 mit dem Pia-Team an der Pharaonenrally durch Ägypten teil.
Trotz einer Hitzewelle mit Temperaturen über 50° hielten die Maschinen ohne große Probleme durch und beendeten die Rallye.
Das nächste Unternehmen sollte die Dakar-Rallye von 2005 werden
Für diese berühmte Rallye, die von Barcelona über Marokko, Mauretanien und Mali fast 9000 km bis nach Dakar im Senegal verlief, wurde der Motor der BMW vom Renn,- und Rallyemotorenspezialisten Pami überarbeitet. Außerdem erhielt sie einen größeren, 53 l Treibstoff fassenden Tank. Der Motor besaß nun 710 ccm Hubraum und leistete 72 PS. Damit brachte er die 168 kg schwere BMW auf eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h.
Fotos & Text: Marina Block
Technische Daten
Motor: wassergekühlter, dohc Einzylindermotor, Vierventiler
Hubraum: 710 ccm
Leistung: 72 PS bei 6800 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Gemischaufbereitung: elektrische Kraftstoffeinspritzung
Getriebe: Fünfganggetriebe
Antrieb zum Hinterrad: Kette
Rahmen: Brückenrahmen aus Stahlprofilen, angeschraubter Heckrahmen
Radführung vorn: hydraulisch gedämpfte Teleskopgabel
Radführung hinten: Schwinge, Zentralfederbein
Bremsen: Scheibenbremsen
Radstand: 1480 mm
Länge: 2130 mm
Gewicht: 168 kg
Tank: 53 l
Verbrauch: 12l/100km
Bauzeit: 2000