DKW - Sonderklasse 37 4=8 (1940)

 

Die neue Sonderklasse von 1937 ähnelte partiell dem Wanderer W 24

Nachdem 1932 die Auto Union mit den Marken DKW, Horch, Wanderer und Audi gegründet worden war, profitierten die Marken dank eines bald installierten, gemeinsamen Designbüros in Chemnitz natürlich auch mit der Zeit von einander. Das geschah auch bei der 1937 neu aufgelegten Sonderklasse von DKW, die ein ähnliches Fahrwerk und einen ähnlichen Aufbau erhielt wie das Wanderermodell W24.

Mit einer Sonderklasse kam DKW nun schon zum wiederholten Mal auf den Markt. Wie zuvor verfügte auch das neue Modell über einen Heckantrieb und einen V-Vierzylinder-Zweitakt-Ladepumpenmotor, wie es den „größeren“ DKW-Modellen aus dem Werk in Spandau damals vorbehalten blieb. Anders als die früheren Versionen, die eine selbsttragende Sperrholzkarosserie mit Kunstlederbezug besaßen, gab es nun für die neue Sonderklasse, wie beim Wanderer W24, einen stabilen Kastenrahmen und eine Stahlblechkarosserie. Auch die Vorderradaufhängung wurde geändert (zuvor bei der Schwebeklasse auch vorn eine Schwebeachse) und mit oberem Querlenker und unterer Querfeder dem Wandererkonzept entlehnt. Die hintere Schwebeachse behielt man bei.


DKWs Ärger mit dem heiklen Ladepumpenmotor

Die in viel größerer Stückzahl gebauten frontgetriebenen kleineren Modelle von DKW besaßen Zweizylinder-Zweitaktmotoren. Im Gegensatz dazu arbeiteten vor dem Krieg die größeren DKW-Modelle, die allesamt über einen Heckantrieb verfügten, mit einem V-Vierzylinder-Zweitaktmotor samt Ladepumpe und Schleuderschmierung. Das erhöhte einerseits die Leistungsfähigkeit und zum anderen konnte mit normalem Benzin gefahren werden. Den Anstoß zur Entwicklung eines Ladepumpenmotors auch für die Automobilproduktion gaben die Erfolge der DKW Einzylinder-Rennmotorräder mit Ladepumpe.

Mit dem Vierzylindermotor, den DKW mit der Bezeichnung 4=8 dank ähnlichem Klang gern in die Nähe eines (wenn auch kleinen) Achtzylinder-Viertakters rücken wollte, gab es allerdings von Anfang an, also seit 1929, viele Probleme. Überhitzung, Kolbenfresser, Schäden an der Kurbelwelle, schlechter Kaltstart, hoher Verbrauch und etliches mehr traten auf. In der letzten Vorkriegs-Sonderklasse hatte der Ladepumpenmotor allerdings mittlerweile einen gewissen Reifegrad erreicht und weit weniger Probleme gemacht, als seine Vorgänger.

 

DKW sagt diesem Vierzylindermotor und dem Heckantrieb adieu

Mit den circa 8000 gebauten Exemplaren der letzten Vorkriegs-Sonderklasse legte DKW sowohl den teuer zu produzierenden Ladepumpenmotor als auch den Heckantrieb ad acta. Bereits kurz vor dem Krieg hatte man an einem leistungsfähigen und weit weniger kostspieligen Dreizylinder-Zweitaktmotor gearbeitet und ihn bis zur Produktionsreife entwickelt. Als sich die Auto Union nach dem Krieg im Westen in Ingolstadt und Düsseldorf neu formierte, stand bald schon nach einer Anfangsphase mit der alten zweizylindrigen Meisterklasse ein neuer DKW mit Dreizylinder-Zweitaktmotor und Frontantrieb auf der Agenda.

Fotos & Text: Marina Block

Bilder

Ton

Informationen:

MarkeDKW
ModelSonderklasse 37 4=8
Baujahr1940
Produktionszeitraum1937-1940
AntriebsartHinterradantrieb
Hubraum1054 ccm
Leistung32 PS bei 3800 U/min PS
Höchstgeschwindichkeitca. 95 km/h
SchaltungVierganggetriebe mit Freilauf
NeupreisLimousine RM 3100, Cabrio-Limousine RM 3200

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