Angeboten wurde dieses Mokick der niederländischen Firma Intercycle aus Heerenveen im Ausland in den 70er Jahren über große Kaufhausketten. Hierzulande war die Starflite GTM 50 über die Warenhäuser Karstadt und Kaufhof zu beziehen. So konnte der Preis niedrig gehalten werden, da die Konkurrenz vor allem in Deutschland in dieser Klasse doch sehr groß war. Wegen des spürbaren Preisunterschiedes verkaufte das holländische Unternehmen, das zuhause mit Batavus eine Premiummarke vertrat, ihre Zweiräder im Ausland unter dem Namen Starflite statt Batavus.
Die Marke Batavus wurde 1909 von Andries Gaastra gegründet, der erst einmal Fahrräder baute. In den 30er Jahren kamen dann motorisierte Lastenkarren und Motorräder mit Einbaumotoren von Fichtel & Sachs, von Ilo und Villiers hinzu. Qualitativ waren die Produkte vergleichbar mit denen deutscher Konfektionäre.
Nach dem Krieg wurde mit der Fertigung von Fahrrädern, leichten Motorrädern, und nun auch Mopeds und Mokicks weitergemacht. Bereits in den 50er und 60er Jahren bot Batavus eine große Vielzahl an unterschiedlichen Modellen an und engagierte sich auch sehr aktiv im Sport. Vor allem die Batavus Bilonet mit 50 ccm Ilo-Zweitaktmotor wurde ein großer Erfolg. Anfang der 70er Jahre produzierte Batavus, mittlerweile zur Accell-Gruppe zugehörig, gut 70000 motorisierte Zweiräder. Ins Ausland gingen sie nun unter dem Namen Starflite, eine Bezeichnung, die von einem erfolgreichen Batavus-Fahrrad aus den 50er Jahren herrührte.
Die abgebildete, von 1973 bis 1979 hier angebotene Starflite GTM war ein Mokick mit einem 50 ccm Viergang-Einzylinderzweitaktmotor von Fichtel & Sachs, der 2,9 PS leistete. Parallel zu diesem Modell verkauften die Kaufhäuser auch die Leichtkraftradversion GTS 50 mit 6,25 PS Fünfgang-Sachsmotor und sportlicherer Ausstattung
Beide Modelle besaßen einen Rohrrahmen mit verschraubten Unterzügen, eine hydraulisch gedämpfte Telegabel und eine Hinteradschwinge mit hydraulisch gedämpften Federbeinen. Allerdings trug die GTS eine Mazocchi-Telegabel und hatte Sebac-Federbeine. Auch auf einen Sportlenker musste das Mokick verzichten, allerdings gab es für die GTM ab 1975 einen tieferen Lenker. Von den Fahreigenschaften und der Verarbeitungsqualität brauchten die Starflites, laut zeitgenössischer Motorradtester, einen Vergleich mit inländischen Produkten nicht zu scheuen. Bis 1979 waren hier beide Versionen auf den Markt. 1984 wurde die Motorradproduktion bei Intercycle aufgegeben.
Fotos & Text: Marina Block
Technische Daten
Motor: Einzylinder-Zweitaktmotor von Fichtel & Sachs
Hubraum: 49 ccm
Leistung: 2,9 PS bei 4750 U/min
Vergaser: Bing-Vergaser 1/12/228
Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h
Zündung: Bosch Schwunglicht-Magnetzünder 6 V
Getriebe: Vierganggetriebe, Ziehkeilschaltung
Kupplung: Mehrscheibenkupplung im Ölbad
Rahmen: Stahlrohrrahmen mit verschraubten Unterzügen
Vorderradaufhängung: Telegabel
Hinterradaufhängung: Schwinge, Federbeine
Bremsen: 120 mm-Leichtmetall-Vollnabenbremsen
Radstand: 1160 mm
Länge: 1800 mm
Sattelhöhe: 810 mm
Räder: Drahtspeichenräder
Reifen: vorn 2 ½-17; hinten 2 ¾-17
Gewicht: 77 kg
Farben: gelb und grünmetallic
Tankinhalt: 11 l
Preis: 1595 DM
Bauzeit 1973-1979: