BMW - R51/3 (1953)

Die BMW R 51/3 wurde von 1951 bis 1954 im klassischen BMW-Design mit Zweizylinderboxermotor und Kardanantrieb des Hinterrads gebaut. Sie war eine der ersten Nachkriegs-Neuentwicklungen der Motorradsektion von BMW

Nachdem die auferlegten Bauverbote für schwere Motorräder von den Alliierten aufgehoben worden waren, boten die Bayern als erstes Boxermodell der Nachkriegszeit mit der BMW R 51/2 eine Konstruktion aus den 30er Jahren wieder an. Doch bereits nach einem Jahr präsentierte die Marke im Modell R51/3 von 1951 einen neuen Boxermotor, der zwar auch wieder über Stoßstangen und Kipphebel betätigte im Kopf hängende Ventile besaß, aber nun nicht mehr über Ketten angetriebene zwei Nockenwellen, sondern eine über ein Zahnrad angetriebene zentrale Nockenwelle. Dieses Konstruktionsprinzip wurde dann beibehalten. Wie schon die Boxermodelle vor dem Krieg, zeichnete sich auch diese solide Tourenmaschine durch ihre Zuverlässigkeit, Robustheit, den guten Komfort und moderate laufende Kosten aus.

Die 24 PS leistende neue 500er wurde wie schon die großen BMWs zuvor gerne für den Gespannbetrieb eingesetzt

So besaß ihr Doppelschleifenrahmen aus geschweißtem Stahlrohr seitliche Kugelköpfe zur Aufnahme eines Seitenwagens. Verwendet wurden meist Seitenwagen von Steib aus Nürnberg. Unser Exemplar ist mit einem Steib LS 500 ausgerüstet.

Bis auf einige Änderungen am Motor verwendete sowohl die R51/3 als auch die zeitgleich angebotene 600er R67 BMW-Vorkriegstechnik

Der luftgekühlte Zweizylinderboxermotor leistete 24 PS bei 5800 U/min und besaß im Zylinderkopf hängende und über Stoßstangen und Kipphebel betätigte Ventile. Gesteuert wurden sie von einer zentralen, über der Kurbelwelle angeordneten Nockenwelle. Der Motorblock, das Getriebegehäuse und das Kardangetriebegehäuse bestanden aus Leichtmetall. Das unsynchronisierte Vierganggetriebe wurde links über eine Fußschaltung betätigt. Es gab aber auch noch einen zusätzlichen Handschalthebel an der rechten Seite. Das war damals für schwere Motorräder vorgeschrieben. Eingebaut war der Motor in einen Doppelschleifenrahmen. Vorn gab es eine Telegabel und hinten eine Geradwegfederung. Ab 1954 erhielt das Modell Vollnaben-Trommelbremsen.

Mit einem R51/3-Gespann konnte man sich damals fühlen wie der König der Landstraße

Große Motorräder mit Seitenwagen zählten 1951 im Straßenbild durchaus zu den Raritäten. Schließlich war auch die neue BMW für die meisten Normalbürger schlicht unbezahlbar und wurde als Gespann eher von Behörden wie der Polizei geordert. Ohne Beiboot kostete sie schon 2750 DM. Wie sagte Ernst Leverkus einst so schön:“1951 war die BMW R51/3 ein Motorrad, das sich nur die Götter leisten konnten“.

Ihre Konstruktionsprinzipien blieben jedenfalls bis 1969 aktuell, da Mitte der 50er Jahre die Motorradkrise BMW davon abhielt viel in die Motorradentwicklung zu investieren. Erst als das Motorrad wohl hauptsächlich mit Hilfe der Japaner als Sportgerät neu entdeckt wurde, trieb auch BMW die Entwicklung mit neuen Konstruktionen wieder voran.

Fotos & Text: Marina Block

Technische Daten

Motor: luftgekühlter ohv Zweizylinder-Boxermotor

Hubraum: 494 ccm

Bohrung x Hub: 68 mm x 68 mm

Leistung: 24 PS bei 5800 U/min

Höchstgeschwindigkeit: 135 km/h

Vergaser: zwei Bing-Vergaser

Durchlaßweite: 22 mm

Zündung: Magnetzünder mit Fliehkraftverstellung

Schmierung: Druckumlaufschmierung mit Zahnrad-Ölpumpe

Getriebe: Vierganggetriebe, fußgeschaltet + zusätzlicher Handhebel

Kupplung: Einscheiben-Trockenkupplung

Hinterradantrieb: Kardanwelle

Rahmen: Doppelschleifenrohrrahmen

Radführung vorn: hydraulisch gedämpfte Teleskopgabel

Radführung hinten: Geradwegfederung

Bremsen: 200 mm-Vollnaben-Trommelbremsen

Radstand: 1400 mm

Länge: 2130 mm

Bereifung vorn: 3.50-19“

Gewicht: 190 kg (leer)

zul.Gesamtgewicht Gespann: 600 kg

Bauzeit: 1951-1954



Bilder

Informationen:

MarkeBMW
ModelR51/3
Baujahr1953

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