DKW - F5K (1936)

Der 1935 herausgebrachte DKW F5 unterschied sich in wesentlichen technischen Aspekten von seinen Vorgängern

Optisch waren sich der F5 und seine ebenfalls frontgetriebenen Vorgängermodelle F2 und F4 recht ähnlich. Technisch jedoch gab es große Unterschiede, denn anstatt des hölzernen Fahrwerks mit U-Profil-Hilfsrahmen besaß der F5 nun einen stabilen Zentralkastenrahmen aus Stahl. Außerdem löste bei ihm eine starre Hinterachse mit hochliegender Querblattfeder (Schwebeachse) die unabhängige Hinterradaufhängung seiner Vorgänger ab.

In Sachen Motorisierung blieb man beim bereits Bewährten

So besaß auch der F5 einen quereingebauten Zweizylinder-Zweitakt-Reihenmotor mit der bei DKW ab 1933 eingeführten Schnürle Umkehrspülung und mit einer Dynastartanlage, bei der Anlasser und Lichtmaschine in einem Bauteil vereint waren. Es gab das Modell in der Ausführung mit 600 ccm Hubraum und 18 PS als Reichsklasse und mit 700 ccm Hubraum und 20 PS als Meisterklasse-Version. Das Dreiganggetriebe war bei der Meisterklasse mit einem Freilauf versehen, was zum einen Benzin sparte und zum anderen das lästige Schieberuckeln des Zweitakters vermied. Betätigt wurde das Getriebe über eine Krückstockschaltung am Armaturenbrett, das,- und das war damals der letzte Schrei-, aus Bakelit und nicht aus Holz bestand.

Die Aufbauten des F5 waren im Normalfall kunstlederbespannte Sperrholzkonstruktionen

Sie hatten den Vorteil sehr leicht zu sein und keine dröhnenden Geräusche zu produzieren. Angeboten wurde der F5 als zweitürige Limousine oder als viersitzige Cabriolimousine. Es gab das Modell aber auch in geringer Stückzahl als Cabriolet oder Roadster in Holz-Stahlblech-Bauweise.

Um dem Opel P4 Konkurrenz zu machen, brachte DKW den in Berlin-Spandau gebauten F5K auf kurzem Fahrgestell heraus

Normalerweise entstanden die frontgetriebenen Modelle in Zwickau, der F5K bildete jedoch,- warum auch immer-, eine Ausnahme. Auf ein kurzes Fahrgestell von nur 2400 mm Länge wurde beim F5K eine zweisitzige Cabrio-Limousinen-Karosserie aus Sperrholz mit Kunstlederbespannung gesetzt. Angeboten wurde auch dieses Modell, wie üblich, in Reichsklasse und in Meisterklasse-Ausführung. Allerdings besaß die F5K Meisterklasse (F5K-700) dieselben dünnen Reifen wie die F5K Reichsklasse (F5K-600). Normalerweise hatte die Meisterklasse nämlich immer dickere Reifen als die Reichsklasse. Außerdem konnte der F5K-700 einen Schwiegermuttersitz vorweisen, über den der F5K-600 nicht verfügte.

Der F5K-700, wie er hier abgebildet ist, galt wegen seines niedrigen Gewichts und seiner schmalen Reifen als schnellster Vorkriegs-DKW. Besonders interessant ist an unserem Fotomodell seine lückenlos dokumentierte Historie. Gebaut wurden von dem F5K-700 lediglich 1166 Exemplare. Von allen F5-Versionen zusammen entstanden in etwa 75000 Fahrzeuge.

 

Fotos & Text: Marina Block

Technische Daten

Motor: Zweizylinder-Zweitaktmotor in Reihe, quer eingebaut

Hubraum: 692 ccm

Leistung: 20 PS bei 3500 U/min

Höchstgeschwindigkeit: ca. 90 km/h

Antriebsart: Frontantrieb

Getriebe: Dreiganggetriebe mit Freilauf, Krückstockschaltung

Chassis: Zentralkastenrahmen

Vorderradaufhängung: jeweils an zwei Querfedern

Hinterradaufhängung: Schwebeachse (Starrachse mit hochliegender Querblattfeder)

Karosserie: Cabrio-Limousine aus Sperrholz mit Kunstlederbespannung

Bremsanlage: Bowdenzugbremse

Gewicht: ca. 650 kg

Bauzeit: 1936-1937

Preis: 2175 RM

Stückzahl: 1166 Ex.


 

Bilder

Informationen:

MarkeDKW
ModelF5K
Baujahr1936

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