Flugzeugvitrine01 - Renn-und Jagdflugzeuge (1910-1940er Jahre)


Ausgestellt sind hier für den Wettbewerb gebaute Flugzeuge vorwiegend aus den 10er und 20er Jahren des letzten Jahrhunderts sowie Jagdflugzeuge vor allem aus den 20er bis 40er Jahren. Das Gemeinsame an diesen Flugzeugen war ihre moderate Größe und ihre Ausrichtung auf Schnelligkeit und Wendigkeit. Oft wurden frühere Rennflugzeugkonstruktionen für das Militär später zu Jagdflugzeugen weiterentwickelt. Die Konstruktionen demonstrierten den Fortschritt in der Luftfahrttechnik. Vertreten waren die meisten, in diesem Zeitraum namhaften Flugzeugproduzenten der Welt

Einige dieser Flugzeuge waren zu ihrer Zeit sehr bekannt geworden, schließlich war das Fliegen damals noch eine junge Errungenschaft und die technisch interessierte Öffentlichkeit verfolgte das Geschehen aufmerksam. Wie im Automobilbau waren es auch hier wieder die veranstalteten Trophys und Rennen, die viel zur Popularität beitrugen. Ein interessantes Modell war etwa das Rennflugzeug Curtiss R3C-2, ein Wasserflugzeug mit Schwimmern und Doppelflügeln, das der amerikanische Hersteller Curtiss Aeroplane in drei Exemplaren für die US Navy und den US Army Air Service gebaut hatte. Sie wurden von ihnen beim Pulitzer Trophy Air Race und bei der Schneider-Trophy mit Erfolg eingesetzt. Beide Rennen wurden 1925 von diesen Curtiss-Versionen (einmal von der Landausführung ohne Schwimmer) gewonnen. Einen Tag später flog eine von ihnen sogar den Weltrekord ein.

Andere Flugzeuge wurden etwa speziell für das berühmte Gordon Bennett-Rennen konstruiert. Dieses seit 1908 für Flugzeuge abgehaltene internationale Rennen wurde vom Eigner der Zeitung New York Herald ins Leben gerufen. Gordon Bennett hatte zuvor auch schon einen Cup für Automobile, den es von 1900 bis 1905 gab, und eine Trophy seines Namens für Ballone geschaffen. Ausrichter des Rennens war immer die Nation, die das vorherige Rennen gewonnen hatte

Die für das Gordon Bennett Flugzeugrennen von 1920 gebaute Dayton-Wright RB-1 war ein amerikanisches Rennflugzeug, dass sich durch einige innovative Elemente auszeichnete. So war das Flugzeug kein Doppeldecker, wie damals meist üblich. Stattdessen waren die Tragflächen des Eindeckers oberhalb des Rumpfes angebracht (Hochdecker) und freitragend. Der Rumpf bestand aus einer Monocoque-Konstruktion aus Balsa-Holz, Schichtholz und beschichtetem Leinen. Aus diesem Modell wurde dann der Jäger XPS-1 entwickelt.

Ein anderes, ebenfalls für ein Rennen gebautes Flugzeug, das hingegen aus einem frühen Jagdflugzeug, der Loening M-8-0 entwickelt wurde, war der mit einem Packard-Motor bestückte und wenig erfolgreiche Loening Pulitzer Racer.

Zu den frühen, wegweisenden Rennflugzeugen zählten vor allem Flugzeugmodelle von Deperdussin aus Frankreich, die in den 1910er Jahren entstanden

So war das Deperdussin-Monocoque ein Vorreiter für den leichten, stromlinienförmigen und stabilen Monocoque-Rumpf, der aus dünnen Sperrholzschichten über einem kreisförmigen Rahmen bestand.

Fotos & Text: Marina Block

Bilder

Informationen:

MarkeFlugzeugvitrine01
ModelRenn-und Jagdflugzeuge
Baujahr1910-1940er Jahre

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